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Veranstaltungsbericht zur Berichtsübersicht
05.11.2013
Familienrat / Familien-Netzwerk-Konferenz / Family Group Conference (FGC) ein Tagungsbericht, 12.-13.9. in Celle

Andreas Hampe-Grosser, Berlin:

Am 12./13.09.2013 fand das 7. deutschsprachige Netzwerktreffen zu - Familienrat / Familien-Netzwerk-Konferenz / Family Group Conference (FGC) in der Alten Exerzierhalle der Stadt Celle statt. Teilgenommen haben knapp 100 Teilnehmer/-innen aus dem Bundesgebiet. Vertreten waren Kollegen/-innen u.a. aus Stuttgart, Berlin, Mannheim, Dresden, Hamburg, Fulda, Karlsruhe, Holzminden, Potsdam, Ludwigshafen, Frankfurt a.M., Husum, Köln, Celle, Calw, Neubrandenburg, Hannover, Mainz, Freiburg, Lübeck, Flensburg, Heidelberg und weiteren anderen deutschen Städten und Gemeinden, ferner aus Bern und Wien.

Das Netzwerktreffen bietet den deutschsprachigen Praktiker/innen jährlich die Gelegenheit zum Austausch über gesammelte praktische Erfahrungen und die Weiterentwicklung des Familienrates in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Nach der Eröffnung durch den Leiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes der Stadt Celle, Herrn Schäfer,  folgte ein hoch interessantes  Inputreferat durch Dr. Stefan Doose mit dem Titel: „Persönliche Zukunftsplanung in Unterstützungskreisen – Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit dem Familienrat“. PZP (Persönliche Zukunftsplanung) ist eine hervorragende Methode, um Menschen mit und ohne Behinderung dabei zu unterstützen, eine Vorstellung von einer guten Zukunft zu bekommen und Hilfe zu erhalten, diese dann Schritt für Schritt umzusetzen. Macht und Möglichkeiten des Einzelnen werden dadurch gestärkt; durch die Unterstützungskreise erhält der Einzelne Klarheit darüber, wie er künftig leben möchte, und wer ihm dabei in welchen Bereichen hilft. Menschen wollen und können sich gegenseitig helfen. Anhand von Beispielen („Eine Seite über Jana“, Maps, „PATH“-planning action to help mit dem Albtraum und der Nordsternlokalisierung, „Ich-kann-Karten“; „Was andere an mir mögen“ u.v.m.) überzeugte er, dass diese oft graphisch unterstützte Herangehensweise (- denn unsere Seele denkt in Bildern -) mit der Blickrichtung `weg von den Defiziten` nicht mal eine neue Methode ist, sondern vor allem eine neue Sichtweise darstellt. (Quelle: Tagungsbericht Myriam Rauch)

Nach der Mittagspause stellte Heike Hör den neuen Film zum Familienrat  des Jugendamtes Stuttgart vor, der auch auf Youtube zu sehen ist.

Prof. Ute Straub verwies auf das Europäische Netzwerktreffen zum Familienrat, welches vom 30.10.2013 bis 01.11.2013 in Belgrad stattfindet (Alle weiteren Informationen zu den Europäischen Netzwerktreffen sind im Internet hier zu finden).

Im weiteren Verlauf des Nachmittags bot das Netzwerktreffen den Teilnehmern/innen die Möglichkeit einen Überblick über die Entwicklung von Family Group Conference/Familienrat in den jeweiligen deutschsprachigen Regionen zusammenzutragen.

So erfolgten Kurzberichte aus den Regionen: Süd-Ost (z.B. Augsburg, Bamberg, etc.), Süd-West (Stuttgart etc.), Mitte (z.B. Main-Taunus-Kreis etc.), Nord-Ost (z.B. Berlin, Dresden, etc.), Nord-West (Köln etc.) und Nord (z.B. Nordfriesland, Hamburg, Bremen usw) sowie aus der Schweiz und (Nieder-)Österreich.

Das Inputreferat des 2. Tages gestaltete Frank Früchtel gemeinsam mit Studierenden der FH Potsdam. (folgende Ausführungen, Quelle: Tagungsbericht Myriam Rauch)

So beschrieben die Studentinnen Nina Führer, Caroline Küter, Christiane Reh, Conny Möller und Antje Krause das spannende Zahlenwerk, das sie mit erarbeitet hatten:

„Quantitative Evaluation der FR in Deutschland: Der FR in Zahlen:

Unsere Evaluationsergebnisse zu FamBo und FamBoFam“:
  • 374 Familienräte ausgewertet seit 2008, bis heute, aus 11 Bundesländern (standardisierte Fragebögen)
  • 218 FamBoFam seit 2011, bis heute, die von den TeilnehmerInnen der FR ausgefüllt wurden nach dem FR
  • es gibt keinen relevanten Unterschied zwischen Familienräten in einer Stadt und auf dem Land
  • 75 % der angefragten Familienräte fanden statt
  • 5 % der Familien erstellten in der Vorbereitungszeit einen Plan, also ohne FR
  • 97,5 % der durchgeführten Familienräte führten zu einem Plan
  • durchschn. Vorbereitungszeit bis zum FR (mindestens 7 Tage, maximal 395 Tage): 51 Tage
  • durchschn. Gesamtaufwand (der Koordinatorin) für einen Familienrat (4 ½ - 81 Stunden): 28 Stunden für die gesamte Durchführung

Die folgenden 4 Thesen wurden anhand dieser Evaluation bewiesen:

  1. Ein Familienrat funktioniert auch bei schwierigen Problemlagen
  2. Der Familienrat schließt an den Willen der Familie an
  3. Das Sozialkapital / das Netzwerk der Familien wird durch FR belebt und gefestigt
  4. FR reduziert Systemhilfe und aktiviert Selbsthilfe

Prof. Dr. Früchtel empfahl zukünftig andere Fragestellungen zu untersuchen, die eher qualitativer als quantitativer Natur seien. Er stellte eine Faktoranalyse zu diesen Fragebögen vor, um herauszufinden, welche generalisierbaren Grundeinstellungen dahinter stehen:

  1. Der Selbstwirksamkeitsfaktor (Zufriedenheit, Partizipation, stolz auf Plan, das Gefühl ernst genommen zu werden
  2. Die Problemvergemeinschaftung = die Erfahrung, nicht alleine zu sein, verstanden zu werden, mit Verwandten eine Last gemeinsam zu tragen
  3. Der Schubs-Faktor = die geteilte Sorge zwischen Fachkräften und Betroffenen plus der direktive Impuls, um die Neigung zur Einkapselung zu vermeiden


Nach dem Input Referat fanden mehrere Workshops statt:
  • Quo vadis, Familienrat II ?
  • Learning by doing – Ausbildung von Koordinatoren hier und anderswo
  • Connecting people – BürgerInnen in der Familienratskoordination
  • FR und Kinderschutz
  • Restorative conferencing – FR als Teil eines Demokratisierungsprozesses
Das nächste deutschsprachige Familienrat/FGC-Netzwerktreffen findet im Herbst 2014 in St.Pölten  / Wien statt.  

Und schließlich war das Ende des Netzwerktreffens erreicht...

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

Verfasser:

Andreas Hampe
Turnstraße 6
14482 Potsdam
at.hampe@t-online.de
http://www.wantalunga.de




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