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Familiendynamik Heft 4/2009
1/2009 - 2/2009 - 3/2009 - 4/2009 - Überblick


Hambrecht, Martin
(2009): Junge Menschen und beginnende Psychose. In: Familiendynamik 34(4): S. 324-332.

abstract: Schizophrene Erkrankungen beginnen meist im frühen Erwachsenenalter und bringen erhebliche psychosoziale Risiken mit sich. Schizophrenien nehmen deshalb unter den Psychosen eine besondere Stellung ein. Bis zur Diagnose vergehen nicht selten mehrere Jahre mit nicht-psychotischen Krankheitsanzeichen und wachsendem Leidensdruck für Patient und Umfeld. Da vor allem ersterkrankte junge Männer noch in der Herkunftsfamilie leben, reagiert immer das gesamte Familiensystem. In den weltweiten Früherkennungs- und Frühbehandlungsinitiativen haben sich neben psychosenahen Prodromalsymptomen vom Betroffenen selbst wahrnehmbare Defizite in Denken und Wahrnehmen als besonders psychoseprädiktiv erwiesen. Verschiedene krankheitsimmanente, psychologische und soziale Hürden erschweren den Zugang zu den Betroffenen. Vertrauensbildung und therapeutisches Bündnis haben für Beratung, Diagnostik und Therapie größte Bedeutung. Im psychosefernen und im psychosenahen Frühverlauf sind unterschiedliche Interventionsstrategien indiziert (Psychotherapie bzw. Pharmakotherapie), für die es erste Wirksamkeitshinweise gibt. Die falsch-positive Zuweisung zu einer Behandlung und andere ethische Bedenken sind den Risiken einer verzögerten Behandlung gegenüberzustellen.


Greve, Nils, Martin Vedder & Thomas Hummelsheim (2009): Psychosen und die Dynamik in gemeindepsychiatrischen Hilfesystemen. In: Familiendynamik 34(4): S. 334-344.

abstract: Die Arbeit mit psychotischen Klienten und ihren Familien in einem gemeindepsychiatrischen Kontext wird anhand mehrerer Beispiele dargestellt und unter systemischen Blickwinkeln reflektiert. Als charakteristische Besonderheiten werden die hohe Komplexität von Beziehungsparadigmata, das hohe Ausmaß an unerwarteten Entwicklungen, das Neben- und Miteinander vieler Hilfeformen und die Einbettung systemischer Gespräche in den psychiatrischen Kontext herausgestellt. Veränderungen sind auch nach jahrelanger Stagnation noch möglich, sie entstehen aus unserer Sicht gerade in der Verbindung beratender und therapeutischer Gespräche in Problemsystemen mit vielfältigen Formen der Behandlung, Rehabilitation und Eingliederungshilfe.


Baer, Niklas & Tanja Fasel (2009): »Sie wäre so begabt«. Die Arbeitssituation von Menschen nach Psychosen. In: Familiendynamik 34(4): S. 346-359.

abstract: Junge Menschen nach einer psychotischen Krise sind gefährdet, im weiteren Verlauf rasch aus dem Erwerbsleben ausgegliedert zu werden, was für sie selbst und für ihre Angehörigen mit verzögerter Gesundung und ver minderter Lebensqualität verbunden ist. Das berufliche Desintegrationsrisiko ist nicht allein durch die behindernden Krankheitsfolgen und die Stigmatisierung psychotischer Erkrankungen begründet, sondern in erheblichem Maße einigen Besonderheiten der psychiatrischen und rehabilitativen Betreuung zuzuschreiben. Die psychiatrische Behandlung kümmert sich kaum um die Arbeitssituation ihrer Patienten und über setzt ihr Wissen nicht für rehabilitative Fragestellungen; umgekehrt orientiert sich die arbeitsrehabilitative Betreuung zunehmend an pädagogischen Konzepten, die psychisch Kranken nicht gerecht werden. Diese Fragmentierung der Hilfen versagt angesichts der anstehenden Neuorientierungsprozesse der psychotisch erschütterten Patienten und ihrer Angehörigen. Eine wirksame berufliche Unterstützung junger Menschen nach einer Psychose muss interdisziplinär und langfristig angelegt geschehen und das Wissen der Angehörigen aktiv einbeziehen. Zudem sollte die Psychiatrie Angebote entwickeln, welche die Arbeitgeber der Betroffenen unterstützen. Das Integrationspotenzial junger Menschen nach psychotischen Krisen ist heute noch bei weitem nicht ausgeschöpft.


Kaser, Karl (2009): Familiale Netzwerke in Krisensituationen. Migrantinnen und Migranten aus Balkano-Anatolien. In: Familiendynamik 34(4): S. 360-368.

abstract: Der Beitrag untersucht Familiendynamiken von Migranten und Migrantinnen aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei (Balkano- Anatolien), die sich in Krisensituationen (Krankheit, Altenbetreuung) befinden. Das empirische, qualitative Material entstand in Zusammenarbeit mit einem Gesundheitsarbeiter im Herbst 2008 in Graz/Österreich. Die Analyse zeigt, dass das kulturell erwünschte Ziel – nämlich die Betreuung durch eine verwandte weibliche Person – in der Migrationssituation nur selten realisiert werden kann. Institutionalisierte Betreuung in Form ärztlicher Konsultationen wird gern in Anspruch genommen, nicht jedoch Pflege durch außerfamiliale Dienste. Letzteres weist gewiss einen finanziellen Aspekt auf, deutet jedoch auch auf traditionelle geschlechtliche Rollenzuschreibungen hin. Andererseits zeigt der empirische Befund, dass die vermeintliche Familienzentriertheit von MigrantInnen aus Balkano-Anatolien ihre Grenzen hat. Der Autor hat wenig praktische Erfahrung mit den familialen Netzwerken von Migrantinnen und Migranten in Migrationssituationen. Seine Kompetenz liegt in der historisch-anthropologischen Familien- und Genderforschung.


Aderhold, Volkmar & Ulrike Borst (2009): Viele Wege in die Psychose. Neue Empirie zur alten Hypothese von Vulnerabilität und Stress. In: Familiendynamik 34(4): S. 370-385.

abstract: Nach einem kurzen Überblick über die neusten Forschungsergebnisse zu Genetik und Neurobiologie der Schizophrenie werden Entwicklungs- und Umweltfaktoren aufgeführt, die das Risiko, an einer Schizophrenie zu erkranken, erhöhen. Als besonders bedeutsam haben sich unter ihnen die »sozialen« Stressoren Traumatisierung, Urbanizität, Ablehnung und soziale Notlage erwiesen. Die Kombination von genetischem und Umweltrisiko wurde in aufwändigen Adoptions- und High-Risk-Studien untersucht, die hier ebenfalls zusammenfassend dargestellt werden. Schlussfolgernd wird gefordert, präventive und therapeutische Ansätze vor allem im Abbau des sozialen Stresses und in der Unterstützung der Familien zu suchen. Hierfür muss eine neue, nicht stigmatisierende Kooperation mit den Familien gesucht werden. Aber auch die gemeinschaftliche und gesellschaftliche Verantwortung für junge Menschen mit Psychose-Risiko muss verstärkt wahrgenommen werden. Die Verengung der Forschungsperspektive auf die Neurowissenschaften ist aufzugeben.


Borst, Ulrike, Hans Rudi Fischer & Arist von Schlippe (2009): Feldpost: Wie hast du’s mit den Krankenkassen? In: Familiendynamik 34(4): S. 386-387


Ciompi, Luc & Ulrike Borst (2009): »Affekte wirken als Motoren und Organisatoren des Denkens«. Ulrike Borst im Gespräch mit Luc Ciompi. In: Familiendynamik 34(4): S. 388-393


Simon, Dominique (2009): Der besondere Fall: Die Brille bestimmt das Sehen – und vielleicht sogar den Verlauf einer schweren psychischen Erkrankung? In: Familiendynamik 34(4): S. 394-396


Rufer, Martin (2009): Berufspolitik. Von der Sehnsucht nach Zuwendung oder: Wie steht es um die Psychotherapie im Gesundheitswesen der Schweiz? In: Familiendynamik 34(4): S. 398-399


Hildenbrand, Bruno (2009): Zurück-Geschaut. Familien erklären die Welt. David Reiss' "The Family's Construction of Reality". In: Familiendynamik 34(4): S. 400-401


Fischer, Hans Rudi (2009): FilmDynamik - Der Sprung: Parabel eines Überganges. Der Film "Billy Elliot. I will dance". In: Familiendynamik 34(4): S. 402-407



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