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systemagazin Zeitschriftenarchiv: Soziale Systeme Heft 2/2006
1/2006 - 2/2006  - Übersicht


Torres Nafarrate, Javier & Darío Rodríguez Mansilla (2006): Editorial. In: Soziale Systeme 12(2), S. 219-221


Japp, Klaus P. (2006): Politische Akteure. In: Soziale Systeme 12(2), S. 222-246

abstract: Die soziologische Systemtheorie hat ein Problem mit ‚Akteuren’. Akteure werden häufig ‚fiktive Akteure’ genannt, insofern der Begriff auf kommunikative Erwartungen referiert und auf kommunikative Zurechnungen von Handlungen, aber eben nicht auf konkrete Personen (I). Im Folgenden soll eine allgemeine Theorie des Akteurs skizziert und diese Argumentation auf den homo politicus – auf den politischen Akteur – angewendet werden (II). Während ein ‚Rationalakteur’ nichts als eine kommunikative Konstruktion ist, eine rationalisierte ‚Adresse’, verweist der Begriff der Person – wiewohl gleichfalls ‚nichts als’ eine soziale Konstruktion – als strukturelle Kopplung auf die ‚andere Seite’ des Bewusstseins. Es wird also zwischen ‚Akteur’ und ‚Person’ differenziert. Diese Sicht erfordert Spezifikationen auf der Seite des Bewusstseins, weil die systemtheoretische Figur der strukturellen Kopplung beide Systeme auf den Schirm der Theorie bringt: Bewusstsein und Kommunikation (III). Die Gründe dafür, dass diese strukturelle Kopplung ‚hält’, werden in der Rekonstruktion psychischer Selbstorganisation durch Selbstschemata im Zuge der Erwartungsübernahme durch Beteiligung an Kommunikation gesucht (IV). Der Zusammenhang wird zugespitzt in der Formel, dass individuelle und organisierte Akteure sich – in der modernen Gesellschaft – in dem Maße konfigurieren als sie beobachten, wie sie als Akteure beobachtet werden (V). Dieser Zusammenhang wird an Beispielen demonstriert (VI), die auf einen Begriff des homo politicus verweisen, der allerdings – im Gegenzug – nicht ohne Personen auskommt (VII).


Neves, Marcelo (2006): Die Staaten im Zentrum und die Staaten an der Peripherie: Einige Probleme mit Niklas Luhmanns Auffassung von den Staaten der Weltgesellschaft. In: Soziale Systeme 12(2), S. 247-273

abstract: Der Aufsatz geht von der Unterscheidung von zentraler und peripherer Moderne als eine Differenz, die negativen Wirkungen auf die funktionale Differenzierung der Weltgesellschaft hat, aus und aus diesem Ausgangspunkt setzt sich mit den Problemen der Staaten in den jeweiligen Kontexten auseinander. Der Verfasser geht aus Luhmanns systemtheoretischer Perspektive auf die Merkmale und Probleme der demokratischen Rechtsstaaten in der zentralen Moderne ein. Im Anschluss daran werden die Grenzen der Staatsbildung und Staatsrealisierung und der Mangel an operativer Autonomie bzw. funktionaler Ausdifferenzierung des Recht und der Politik in der peripheren Moderne behandelt. Zum Schluss konzentriert sich der Autor auf den Trend einer paradoxen „Peripherisierung des Zentrums“ im Zuge der sogenannten „Globalisierung“ und auf die Grenzen dieses Trends in einer asymmetrischen Weltgesellschaft.


Mascareño, Aldo (2006): Ethic of contingency beyond the praxis of reflexive law. In: Soziale Systeme 12(2), S. 274-293

abstract: Mit der Absicht, einige Anweisungen abzuleiten, die die Idee einer Ethik der Kontingenz plausibilisieren können, werden in diesem Text drei Modelle eines reflexiven Rechts (Kontextsteuerung, Optionenpolitik und ad-hoc-Schiedsgerichtsbarkeit) analysiert. Das reflexive Recht ist, gerade weil es die systemische Autonomie als unproblematisch anerkennt und dementsprechend dezentrale Koordinationsformen konzipiert, eine privilegierte Strategie im Umgang mit der Ungewissheit, die aus den ungleichartigen Rationalitäten, unterschiedlichen systemischen Interessen und kollidierenden normativen Erwartungen, die die moderne Gesellschaft charakterisieren, entsteht. Bei dieser Ungewissheitsbewältigung aber zeigt das reflexive Recht – jenseits seinen pragmatischen Leistungen – eine Weltvorstellung, die auf der Kontingenzerfahrung basiert. Einerseits bedeutet dies, dass die operative Autonomie differenzierter Einheiten hochgeschätzt ist, und andererseits, dass unter ihnen eine koordinierte Koexistenz in Form eines modus vivendi gefördert wird. Ob dies eine Ethik der Kontingenz genannt werden kann, ist die zentrale Frage dieses Aufsatzes.


Tyrell, Hartmann (2006): Zweierlei Differenzierung: Funktionale und Ebenendifferenzierung im Frühwerk Niklas Luhmanns. In: Soziale Systeme 12(2), S. 294-310

abstract: Der Beitrag richtet den Blick auf das Frühwerk Niklas Luhmanns, auf das Jahrzehnt von der Mitte der 1960er bis in die Mitte der 1970er Jahre und zeichnet die Luhmannsche Ideenentwickung in Sachen ‚soziale Differenzierung’ nach. Es geht dabei einerseits – mit Grundrechte als Institution (1965) als Ausgangspunkt – um die funktionale Differenzierung der Gesellschaft. Anderseits geht es um die Ebenendifferenzierung von Interaktion, Organisation, Gesellschaft; der Ausgangspunkt ist hier Funktionen und Folgen formaler Organisation (1964).


Göbel, Andreas (2006): Zwischen operativem Konstruktivismus und Differenzierungstheorie. Zum Gesellschaftsbegriff der soziologischen Systemtheorie. In: Soziale Systeme 12(2), S. 311-327

abstract: Der Beitrag diskutiert einige theoretische Schwierigkeiten der Luhmannschen Fassung von Gesellschaftstheorie. Insbesondere die paradoxe Fundierung der Kategorie „Gesellschaft“ – nur einer unter mehreren Typen sozialer Systeme, zugleich aber Begriff für die Einheit der Gesamtheit des Sozialen – sticht hier hervor. Sondiert man die für die Theorie relevanten und am Gesellschaftsbegriff markierten Problemlagen und Desiderate, ergibt sich daraus einerseits eine differenzierungstheoretische Akzentuierung der Gesellschaftskategorie im Sinne ‚letzter, grundlegender Reduktionen’, wie sie für eine Differenzierungsform eigentümlich sind. Andererseits steht dem die (spätere) tendenzielle Identifikation von Gesellschaft mit dem Gesamt aller Kommunikationen entgegen. Beide begrifflichen Ebenen sind miteinander nicht auf allen Ebenen kompatibel. Man kann aber zeigen, dass die kommunikations- und emergenztheoretische Fassung des Gesellschaftsbegriffs auf Problemlagen der differenzierungstheoretischen Fassung reagiert – sie freilich wahrscheinlich nicht ‚aufhebt’.


Esposito, Elena (2006): Zeitmodi. In: Soziale Systeme 12(2), S. 328-344

abstract: In vielen Situationen in der modernen Gesellschaft und insbesondere bei riskanten Entscheidungen wäre einen komplexerer Zeitbegriff nötig, der die Differenz zwischen gegenwärtiger Zukunft und künftigen Gegenwarten berücksichtigt sowie die Tatsache, dass man es immer mit einem unbekannten Zukunft zu tun hat – von der man aber weiß, dass sie vom gegenwärtigen Verhalten abhängig ist: Wir wissen nicht, was sich ereignen wird, wissen aber, dass es sich aus dem ergeben wird, was wir (und andere) jetzt tun. Ausgehend von der doppelten Unterscheidung aktuell/inaktuell und Vergangenheit/Zukunft schlägt der folgende Beitrag einen modalisierten Begriff der Zeit vor, der Unbestimmtheit und Operativität kombiniert. Die Dynamiken auf den Finanzmärkten werden als Beispiele für die Operationsweise dieser rekursiven und reflexiven Zeit diskutiert.


Clam, Jean (2006): Was ist ein psychisches System? Zum Vollzug von Bewusstsein zwischen rauschender Kommunikation und Geminierter Individualität. In: Soziale Systeme 12(2), S. 345-369

abstract: Ausgehend von einer Rekonstruktion von Luhmanns Versuch, die Theorie einer autopoietischen Kommunikation mit der einer Autopoiesis des Bewusstseins zu flankieren, erkundet der Aufsatz die konstitutiven Bezüge dessen, was Luhmann ein psychisches System nennt. Dabei wird die Rauschensstruktur der Kommunikation herausgearbeitet und gezeigt, dass die systemische Syntaktisierung der Kommunikation dieser notgedrungen die Struktur eines außen operierenden Gesamtprozesses für ein in sie hinein gewobenes psychisches System verleiht. Es stellt sich dann die Frage nach der Weise der Aneignung der von dieser Kommunikation produzierten Sinnbestände durch das Bewusstsein. Dessen Zurückwerfung auf die Überfülle der Wahlmöglichkeiten von Lebensentwürfen und Genusschancen bedingen seine Geminierung zu einer Doppelindividualität, die in unseren Gesellschaften nunmehr Voraussetzung für die Ergreifung solcher Entwürfe und Chancen ist.


Bogdal, Klaus-Michael (2006): Interdisziplinäre Interferenzen. Luhmann in den Literaturwissenschaften. In: Soziale Systeme 12(2), S. 370-382

abstract: Trotz transdisziplinärer Forschungspraxis sind disziplinäre ‚Schließungen’ für die Identität der Literaturwissenschaft entscheidend. Kopplungen von Theorien unterschiedlicher disziplinärer Herkunft zu einem hybriden ‚Forschungsdesign’ sind störanfällig, wenn die epistemologischen Hindernisse nicht in zureichendem Maße benannt werden. Auf Hindernisse dieses Typs möchte ich im Blick auf die Systemtheorie hinweisen und diese vorläufig als interdisziplinäre Interferenzen bezeichnen. Da die Germanistik eine nicht-paradigmatische Wissenschaft ist, gestaltet sich der Prozess der ‚Wissensakzeptierung’ uneinheitlich und widersprüchlich. Die Interferenzen zwischen Luhmanns Systemtheorie und der Literaturwissenschaft lassen sich an vier Schnittstellen verorten: am Verhältnis der Fiktionalität literarischer Kommunikation und ihrer lebensweltlichen Realität, am Verhältnis von Text, Archiv und Kommunikation, am Verhältnis psychischer Systeme und literarischer Kommunikation und schließlich am Gegenstand der sozialen Evolution und des Systemwandels.


Fuchs, Peter (2006): Vom Zögling zum Formen-Topf: Das Adressenformular der Erziehung. In: Soziale Systeme 12(2), S. 383-402

abstract: Im Zentrum dieses Aufsatzes steht die Differenz zwischen der althergebrachten Konstruktion des sogenannten ‚Adressenformulars’ während der Zeit der Stratifikation und der Transformation dieses Formulars unter den Bedingungen der funktionalen Differenzierung. Der Leitgedanke ist, dass das Erziehungssystem bis zum heutigen Tage rigide der Idee anhängt, dass das Subjekt der Erziehung charakterisiert werden kann als eine Einheit mit einem ‚Selbst’, das adressabel und verantwortlich ist. Die Intention der Erziehung (Personen zu verändern, die ‚eins’ sind) erzeugt so etwas wie eine fungierende ‚Ontologie’ des Systems. Diese Situation ändert sich mit der funktionalen Differenzierung der Gesellschaft. Sie wird ‚polykontextural’ und ‚heterarch’. Die Folge ist, dass die ‚moderne’ soziale Adresse die Form einer ‚Liste’ annimmt. Sie kann nicht in die Form einer Einheit, eines Subjekts oder einer Art von ‚Selbstidentität’ gebracht werden. Dies ist der Grund für mannigfache und ernsthafte Schwierigkeiten des Systems.



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