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Psychotherapie & Sozialwissenschaft Heft 1/2011
1/2011 - 2/2011 - Übersicht


Hausendorf, Heiko (2011): Editorial: Therapeutisierung im Gespräch. In: Psychoth.Soz. 13 (1): S. 5-7


Hausendorf, Heiko (2011): Therapeutisierung durch Sprache. Linguistische Beobachtungen mit Illustrationen aus der Welt der Rundfunksendungen mit Anruferbeteiligung. In: Psychoth.Soz. 13 (1): S. 9-36.

abstract: Im vorliegenden Beitrag wird gezeigt, wie Therapeutisierungsphänomene an der Oberfläche der sprachlichen Erscheinungsformen der Kommunikation zum Ausdruck kommen können und welches die charakteristischen Momente der Interaktion zwischen Therapeut und Klient sind, die sich in diesen Erscheinungsformen bemerkbar machen. Therapeutisierung beruht dabei immer schon auf einer Vulgata psychotherapeutischen Wissens, wie am Beispiel eines Ausschnitts aus Woody Allens »Annie Hall« illustriert wird. Im Anschluss daran werden Therapeutisierungsphänomene anhand eines Fallbeispiels aus einer Rundfunksendung mit Anruferbeteiligung (»Nachtwach«) studiert, in der Anrufer darüber sprechen, wann sie einmal »Schwein gehabt« haben. Dieses Fallbeispiel lenkt die Aufmerksamkeit auf den massenmedialen Unterhaltungswert von Therapeutisierungsphänomenen, der in den Print- und Funkmedien anscheinend systematisch ausgenutzt wird. Anders als in der institutionalisierten Gesundheitskommunikation, in der die Rollenverteilung von TherapeutIn und KlientIn zuhause ist, kommen in solchen Fällen gleichsam »wilde« Formen der Selbstthematisierung zum Tragen.


Scarvaglieri, Claudio (2011): Sprache als Symptom, Sprache als Arznei. Die linguistische Erforschung von Psychotherapie. In: Psychoth.Soz. 13 (1): S. 37-58.

abstract: Der Artikel gibt einen Überblick über die linguistische Erforschung von Psychotherapie, die sich in drei Phasen vollzogen hat. Psychotherapie wurde zunächst nicht als Gegenstand sui generis, sondern allgemein als »Gespräch« in den Blick genommen. In der zweiten Phase wurde der therapeutische Diskurs als Ganzer thematisiert, spezifische Diskursstrukturen, die Therapie von anderen Formen institutionellen Handelns unterscheiden, wurden erkannt. Die dritte Phase versteht Therapie als das Ergebnis spezifischen Handelns von Therapeut und Patient. Das Handeln des Patienten wird dabei auf seine psychische Symptomatik hin befragt (›Sprache als Symptom‹), das Handeln des Therapeuten u.a. auf seine heilende Wirkung (›Sprache als Arznei‹). Die Zusammenschau zeigt, dass der therapeutische Diskurs durch die alleinige Ausrichtung auf die Belange des Patienten bestimmt wird. Diese funktionale wie formale Prägung sprachlichen Handelns in der Therapie wird als »Hörerzentrierung« benannt.


Streeck, Ulrich (2011): ›In Wirklichkeit liebst Du ihn gar nicht, Du bewunderst ihn‹. Über Deutungen in Alltagsgesprächen. In: Psychoth.Soz. 13 (1): S. 59-78.

abstract: In der Belletristik stößt man häufiger auf die Darstellung von Situationen, in denen eine Person das Handeln einer anderen Person in dem Sinne deutet, dass der anderen Person Gründe und Motive für ihr Handeln zugerechnet werden, die die gemeinte Person selbst nicht geltend gemacht hat. Ausgangspunkt solcher deutenden Zuschreibungen können unerfüllte Erwartungen, unbefriedigte Bedürfnisse, Störungen einer stillschweigend vorausgesetzten normativen Ordnung oder in anderer Weise ›rätselhaftes‹ Verhalten sein. Im sozialen Alltag behandeln die Adressaten solche Deutungen meist als Übergriffe und Attacken. Mit der Fremdzuschreibung von Beweggründen wird die gemeinte Person momentan behandelt, als wisse sie selbst nicht, was sie tut. Der Umstand, dass Deutungen im sozialen Alltag als aggressive Akte behandelt werden, kann ein neues Licht auf die Vorkehrungen werfen, die erforderlich sind, damit Deutungen im therapeutischen Kontext eingesetzt werden können.


Imhof, Kurt (2011): Rationalitätsverlust durch die Intimisierung des Öffentlichen in den Massenmedien. In: Psychoth.Soz. 13 (1): S. 79-98.

abstract: Die Intimisierung der medienvermittelten öffentlichen Kommunikation manifestiert sich vorab in Personalisierungen und Emotionalisierungen. Dies verleiht sedimentierten Klischees psychologischer Heuristiken Bedeutung in den Medien und führt unter anderem zu quasi-therapeutischen Sendungs- und Beitragsformaten. Allerdings werden diese Deutungsangebote zunehmend durch esoterische Begründungen ergänzt. Parallel dazu tendiert die Themenlandschaft der Medienagenden zu moralisch-emotional aufgeladenen Inhalten. Zentral ist dabei die Flutung des Öffentlichen durch Human Interest über Prominente aller Schattierungen und die Selbst- wie Fremdvermarktung in Talkshows, Reality-Formaten und im Social Web. Diese Fokussierung öffentlicher Aufmerksamkeit auf subjektive Motive, Emotionen und Charaktermerkmale stellt einen Siegeszug dar, der nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Renaissance der Boulevardzeitungen in den 1950er Jahren beginnt, durch die Politisierung des Privaten in der 68er Bewegung beschleunigt wird und sich seit der Ökonomisierung der Medien in den 1980er durchsetzt. Der Herleitung dieser Intimisierung des Öffentlichen dient der erste Abschnitt. Der zweite Abschnitt interessiert sich für den Preis dieser Fokussierung auf das Intime, weil die Enträtselung subjektiver Innerlichkeit an das Gegenteil von öffentlicher Kommunikation, d.h. an erfahrungsgesättigte gemeinschaftliche Vertrauensbeziehungen oder an professionelle therapeutische Settings vertraulicher Interaktion gebunden ist. Allein schon aufgrund dieses Kategorienfehlers verliert die öffentliche Kommunikation durch die Intimisierung an Rationalitätsgehalt. Sie verliert diesen aber auch, weil die anderen beiden Modi menschlichen Handelns, die Auseinandersetzung mit der objektiven Welt realer Sachverhalte und mit der sozialen Welt der Normen, Werte, Institutionen und Rollen durch die Personalisierung und Emotionalisierung überlagert und verdrängt werden.


Bänziger, Peter-Paul & Annika Wellmann (2011): Problemgeschichten. Zur Struktur und Genealogie massenmedialer Beratungskommunikation im späten 20. Jahrhundert. In: Psychoth.Soz. 13 (1): S. 99-117.

abstract: Am Beispiel einer massenmedialen Sexratgeberkolumne geht der Beitrag der Frage nach, wie sich der Kommunikationsprozess zwischen Medium und Leserschaft vollzieht. Im Zentrum der Beziehung von Ratgebenden und -suchenden steht das Formulieren eines »Problems«. Die Ratgeberin bedarf der Darstellung von Problemen, um treffende Antworten formulieren und einen gut lesbaren Medientext produzieren zu können. Die Ratsuchenden ihrerseits wissen aus der Kolumne und vergleichbaren Medien, wie man über Probleme schreibt. Zugleich bearbeiten sie im Prozess der Problematisierung sich selbst und ihren Lebenszusammenhang, indem sie sich in das Arrangement der massenmedialen Beratungskommunikation einschreiben. Vor diesem Hintergrund fragt der Beitrag abschließend nach Ansätzen für eine Historisierung der Tendenzen der Therapeutisierung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, zu deren wichtigsten Merkmalen Beratungskommunikation zu zählen ist.


Sollberger, Daniel (2011): Rezension: Silvia Krumm: Biografie und Kinderwunsch bei Frauen mit schweren psychischen Erkrankungen. Eine soziologische und sozialpsychiatrische Studie. Psychiatrie-Verlag (Bonn) 2010. In: Psychoth.Soz. 13 (1): S. 119-126.




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