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Zeitschrift für Systemisch Therapie und Beratung - Heft 1/2002
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1/2002 - 2/2002 - 3/2002 - 4/2002 - Überblick
Mücke, Klaus (2002): Psychotherapeutengesetz, Systemische Psychotherapie und das Konstrukt „Wissenschaftlichkeit“. In: ZSTB 20(1), S. 5-17.
abstract:
Das Bestreben nach Anerkennung der Systemischen Psychotherapie als
Richtlinienverfahren nach dem Psychotherapeutengesetz ist
nachvollziehbar und folgerichtig. Eine derartige Anerkennung sollte
jedoch nicht um den Preis erkauft werden, dass genuin systemische
Haltungen, Wirklichkeitskonstruktionen und Inhalte aufgegeben werden
müssen. Der Artikel belegt, dass einige dieser wesentlichen Positionen
zumindest in der von der AGST in Auftrag gegebenen und von Günter
Schiepek durchgeführten Dokumentation bereits preisgegeben wurden, ohne
dass diese Preisgabe zur erhofften offiziellen Anerkennung geführt
hätte. Exemplarisch wird das an folgenden Punkten gezeigt: Erstens der
Inkompatibilität der systemischen Wirklichkeitskonstruktion mit einer
aus dem medizinischen Kontext stammenden Ätiologie und zweitens dem
Versuch, hypothetische Konstrukte der Biologischen Psychiatrie
systemisch „aufzuarbeiten“. Zum Schluss wird in Form von kritischen
Thesen die damit in Zusammenhang stehenden Aspekte zum Verständnis von
Wissenschaftlichkeit schlaglichtartig beleuchtet.
Elbina, Abdel Wahab, Matthias Nieschalk und Wolfgang Stoll
(2002): „Präkompensation“ und „Systemische Selbstregulationskompetenz“
– Ein Ressourcenorientiertes Therapiekonzept für funktionelle
Hörstörungen. In: ZSTB 20(1), S. 18-28.
abstract:
Trotz der gewichtigen epidemiologischen und gesundheitspolitischen
Relevanz (ca. 8 Millionen Betroffene in der Bundesrepublik Deutschland)
bleiben bis dato in der Beschäftigung mit dem Phänomenkomplex Tinnitus
(als Bereich der funktionellen Hörstörungen) die effizienten Ansätze
einer ressourcen- bzw. lösungsorientierten Therapie noch unrezipiert.
Bei der hier vorgestellten interdisziplinären Pilotstudie, in der
Psychologen und audiologisch spezialisierte Fachärzte für Hals, Nasen-
und Ohrenheilkunde (Universität Münster) zusammenarbeiten, kommen zwei
innovative systemisch-qualitative Konstrukte zum Tragen: die
Präkompensation als lösungsorientierter Blick des professionellen
Helfers auf den Tinnituspatienten sowie die Systemische
Selbstregulationskompetenz als kategoriale Konzeptionierungsmöglichkeit
der (autopoietischen) kreativen seelischen Selbstheilungspotentiale des
Menschen in seiner Auseinandersetzung mit Not und Krankheit. Die
Erfahrungen im Rahmen der sog. „Tinnitussprechstunde“ – mit inzwischen
mehr als 1000 Betroffenen – sprechen insgesamt für die Konzeption eines
(gemäß dem „Paradigma des Kompetenten Patienten“) „kompetenten
Tinnituspatienten“ und für die Dekonstruktion der in der
Tinnitusdiskurswelt bestehenden Psychopathologisierungs-,
Psychologisierungs- und Medizinisierungstendenzen.
Pfeifer-Schaupp, Ulrich (2002):
Sozialpsychiatrische Beratung. Eine qualitativen Untersuchung zur
Sozialen Arbeit im Kontext Sozialpsychiatrischer Dienste. In: ZSTB
20(1), S. 29-39.
abstract:
In dem Beitrag werden Ergebnisse einer qualitativen Studie referiert,
die den Beratungsalltag in einem großstädtischen Sozialpsychiatrischen
Dienst in Baden-Württemberg auf der Grundlage der Grounded Theory
exemplarisch untersucht. Nach einigen einleitenden Überlegungen zum
Kontext sozialpsychiatrischer Beratung gibt der zweite Abschnitt einen
Überblick über die Ausgangsfragen, die Methode der Untersuchung und das
analysierte Datenmaterial. Im dritten Abschnitt werden die wichtigsten
Ergebnisse der Studie präsentiert. Im Zentrum steht dabei die Bedeutung
der Auftragskonstruktion und eine Typologie von Aufträgen und
Beratungsmustern in der sozialpsychiatrischen Beratung. Der vierte
Abschnitt umreißt einige Konsequenzen der Ergebnisse, insbesondere für
die Qualitätssicherung und -Entwicklung sozialpsychiatrischer Beratung.
Gerland, Axel (2002):
Systemisch-narrative Gruppentherapie mit Paaren – Konzeptionelle Ideen
und praktische Erfahrungen. In: ZSTB 20(1), S. 40-49.
abstract: In diesem Aufsatz
beschreibt der Verfasser konzeptionelle Ideen für eine
systemisch-narrative Gruppentherapie mit Paaren. Anfänglich erfolgt
eine Reflexion veröffentlichter exemplarischer Arbeiten zur
systemischen Gruppentherapie. Die Beschäftigung mit der narrativen
Perspektive führt den Autor dann zu der Überlegung, ein entsprechend
theoriegeleitetes Konzept für eine Gruppentherapie zu entwickeln. Im
Kontext eines narrativen Gruppenverständnisses kommt die grundlegende
Bedeutung kommunikativer Prozesse zum Ausdruck. So werden für das
therapeutische System einer Gruppe neben den inhaltlichen Aspekten der
problemorientierten Kommunikation vor allem die wechselseitigen
Gesprächsprozesse in der Gruppe thematisiert. Anschließend diskutiert
der Autor die damit verbundenen Fragen der Positionen des Therapeuten
und der Rolle der Gruppenmitglieder. Zum Schluß erfolgt eine
Veranschaulichung der entwickelten konzeptionellen Ideen durch die
Schilderung eines therapeutischen Prozesses in einer Paar-Gruppe.
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