Tuesday, January 31. 2012
Monday, January 30. 2012
 Seit kurzem ist die Ausgabe 4/2011 des Coaching-Magazins auch online verfügbar. In dieser Ausgabe ist aus der systemischen Ecke neben einem Beitrag von Walter Schwertl über das Erstgespräch im Coaching ein längeres Interview mit Gunther Schmidt zu lesen. Im Einleitungstext heißt es: "Wie kaum ein anderer hat er die Coaching-Szene inspiriert: Er hat nicht nur das Systemische und das Hypnotherapeutische verbunden zu einem eigenen Ansatz. Seit Jahren wirkt er auch als Mentor für Kollegen und als Stichwortgeber auf Kongressen. Dabei wandelt er zwischen den Welten: Ärztlicher Direktor einer Klinik, Business-Coach und experimentierfreudiger Praktiker, der sich nicht zu schade ist, sich immer wieder neu zu beweisen und infrage stellen zu lassen." Zum vollständigen Text…
Sunday, January 29. 2012
 "Konflikte und ihre Dynamik sind eine eigene Zeitschrift wert. Denn das Verständnis von und der Umgang mit Konflikten ist für viele Berufe und gesellschaftliche Funktionen wesentlich", konstatiert Bernd Schmid, Transaktionsanalytiker und systemisches Beratungs-Urgestein in seinem Beitrag "Konflikt - Ein Kulturthema" für das erste Heft der neuen Zeitschrift " Konfliktdynamik", die im Klett-Cotta-Verlag ab sofort viermal im Jahr erscheint. Dieser Aussage kann man nur zustimmen, denn in einer Zeit ständig zunehmender Komplexität und wachsender Veränderungsgeschwindigkeit ist die Zunahme von Konflikten in allen möglichen Bereichen, von der Zweierbeziehung bis zu globalen Konfliktkonstellationen nicht nur erwartbar, sondern auch zu beobachten. Trotz aller fundamentalistischer Bestrebungen lassen sich Konfliktsituationen angesichts einer zunehmend unübersichtlichen politischen, sozialen und ökologischen Situation nicht mehr auf einfache Grundwahrheiten zurückführen: die Beobachtung von Konflikten ebenso wie ihre Steuerung und Beratung erfordert hinreichende Eigenkomplexität und vor allem kommunikative Kompetenz, die leider - wie man täglich feststellen kann - nicht immer vorausgesetzt werden kann. Insofern stellt die neue Zeitschrift ein interessantes Projekt für alle BeraterInnen, MediatorInnen, SupervisorInnen und Coaches dar, die in und mit Organisationen arbeiten, dar. Herausgeber der Zeitschrift ist der Politologe Markus Troja, der nach seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Projekten der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu demokratietheoretischen Fragen bei Umweltkonflikten seit 1997 selbständig Mediator und Ausbilder für Mediation (BM) sowie als Systemischer Coach und Teamentwickler (ISB) tätig ist. Im Beirat sind mit Hans Rudi Fischer, Arist von Schlippe, Bernd Schmid und Joseph Rieforth auch prominente Systemiker vertreten. systemagazin wird regelmäßig auf die Neuausgaben aufmerksam machen und führt die bibliografischen Daten der Zeitschrift ab sofort auch in seinem Zeitschriftenarchiv. Das aktuelle Heft umfasst eine Reihe unterschiedlicher Themen vom Teamgespräch bis zur internationalen Friedensmediation. Zu den vollständigen abstract…
Saturday, January 28. 2012
 Heute vor fünf Jahren ist Ivan Boszormenyi-Nagy (Foto: EFTA-Tagung 2003 in Hamburg), Begründer des kontextuellen Ansatzes in der Familientherapie, im Alter von 86 Jahren gestorben. Rashmi Gangamma, Mitarbeiter an der Ohio State Couple and Family Therapy Clinic hat sich auf der Grundlage dieses Ansatzes in seiner Dissertation die Frage untersucht, inwiefern beziehungsethische Fragen in der Paartherapie angesprochen werden sollten: "Relational ethics is one of the four dimensions in the contextual approach to therapy. Though its concepts have been widely endorsed (Goldenthal, 1996), very little research exists on its influence on relationship variables. The aim of this study was to explore the impact of relational ethics on relationship satisfaction among couples in therapy. A time-series design was adopted and data were collected at intake and end of each session until session six. A total of 39 heterosexual couples from The Ohio State University’s Couple and Family Therapy clinic were included in the sample. At the end of six sessions, a total of eleven couples remained. Results showed a positive correlation between relational ethics and relationship satisfaction at baseline for both male and female partners. Multilevel Linear Modeling (MLM) using HLM6 showed significant variance in relationship satisfaction at baseline and over time within and between couples. At baseline, female partners’ perception of unfairness in both horizontal and vertical relationships, and male partners’ perception of unfairness in horizontal relationship emerged as significant predictors of lower relationship satisfaction among couples and between partners. Significant variance was also noted in relationship satisfaction over time between and within couples. While the baseline predictors also explained variance between couples, there was a difference in the predictors of within-couple variance. Here female partners’ perception of unfairness was indicative of lower relationship satisfaction in both partners, and perception of unfairness among male partners was indicative of higher relationship satisfaction levels among female partners across time points. Longer duration of relationship emerged as a predictor of lower relationship satisfaction among couples at baseline and a slower rate of change in satisfaction levels over time. While more research is needed to provide a more comprehensive picture of the complex nature of these relationships, results provide empirical evidence for addressing relational ethics in couples therapy." Zum vollständigen Text…
Friday, January 27. 2012
In seiner Abschlussarbeit als Systemischer Therapeut am Hamburgischen Institut für systemische Weiterbildung (HISW) hat sich Andre Kleuter mit dem Phänomen Mobbing auseinandergesetzt. Die Arbeit ist online zu lesen. Darin plädiert er für einen wohlbedachten Umgang mit dem Begriff Mobbing, der heute nicht selten inflationär eingesetzt wird: "Der Begriff impliziert einen monokausalen Wirkzusammenhang und beinhaltet, gewollt oder ungewollt, auch immer eine Schuldzuweisung an andere. Wie in den Fallbeispielen beschrieben, handelt es sich häufig aber um multikausale und komplexe Zusammenhänge, bei denen ein klares Ursache-Wirkungs-Prinzip nicht vorhanden ist. Ich habe den Eindruck, dass es sich eher um einen Mythos handelt, der um das Thema aufgebaut worden ist, und an dem weiter festgehalten wird. Es wird dabei suggeriert, dass wir in einer Welt leben würden, in der es immer mehr Menschen systematisch darauf anlegen, andere fertigzumachen. Dabei geht es mir nicht darum, zu behaupten, dass es Mobbing nicht gebe. Auch geht es nicht darum, dass die vermeintlichen Opfer selbst schuld an der Situation bzw. persönlichkeitsbedingte Merkmale die Ursache für Mobbing seien. Vielmehr geht es um eine differenzierte und lösungsorientierte Betrachtungsweise. In der bisherigen Diskussion wird nach meiner Ansicht der Betroffene eher in seiner Opferrolle bestärkt, als dass wirklich versucht wird, komplexe Zusammenhänge aufzuschlüsseln und den Betroffenen in seiner Eigenverantwortung zu bestärken."
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Thursday, January 26. 2012
Auch in diesem Jahr wird es wieder eine Heidelberger Tagung für Systemische Forschung in Therapie, Pädagogik und Organisationsentwicklung geben, das Thema ist dieses Mal „Rituale und Veränderung in sozialen Systemen“. Die Tagung findet vom 7.-9. März 2012 am Institut für Medizinische Psychologie im Universitätsklinikum Heidelberg, Bergheimer Str. 20, statt, und zwar in Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Sonderforschungsbereich 619 „Ritualdynamik“), der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) und der Systemischen Gesellschaft (SG). Die Veranstalter schreiben dazu in ihrer Vorankündigung: "Die seit 1998 veranstaltete, seit 2004 zweijährig stattfindende Heidelberger Tagung (…) wird 2012 in zweierlei Hinsicht etwas anders als gewohnt stattfinden: mit einem spezielleren Thema: „Rituale und Veränderung in sozialen Systemen“ und zwei Unterthemen: „Systemaufstellungen zwischen Ritualtheorie und Evidence- Based Research“ sowie „Ritualdynamik in Organisationen: betriebliche Alltagsroutinen, Changeprozesse und systemische Beratung“; in einem kleineren Format, ohne die vertrauten Methodenworkshops und bundesweit eingeladenen Forschungspräsentationen." Die Teilnahmegebühr beträgt regulär 100 Euro, für Mitglieder der DGSF/ SG/Uniklinik Heidelberg 70 Euro und für Studierende: 40 Euro. Genauere Informationen über das Programm und die Anmeldung gibt es hier…
Wednesday, January 25. 2012
Tuesday, January 24. 2012
 unter diesem Motto steht die diesjährige Jahrestagung der DGSF in Freiburg. Im Programm heißt es: "Kultursensibilität, die Bereitschaft, den Anderen vor dem Hintergrund seiner kulturellen Unterschiedlichkeit zu verstehen und den eigenen Standpunkt zu relativieren, ist eine Grundvoraussetzung für Systemische Therapie und Beratung. Daran schließen sich viele interessante Fragen an: Welche Bedeutung hat eigentlich Kultur im systemischen Kontext? Wie gut verstehen wir die anderen und was können wir von ihnen lernen? Warum gibt es noch so wenige systemische TherapeutInnen mit Migrationshintergrund, und was würde sich ändern, wenn es mehr gäbe? Wir wollen auch den Dialog zwischen den unterschiedlichen therapeutischen Weltanschauungen beleben. Können wir auch hier etwas von anderen lernen? Für einen anregenden Dialog haben wir körpertherapeutische Konzepte und psychoanalytische Mentalisierungskonzepte ausgewählt." Als Haupt-Referenten sind Luc Ciompi, Tom Levold, Michael Wirsching, Ahmet Kimil, Cornelia Oestereich, Eia Asen, Jürgen Kriz, Albert Pesso und Jochen Schweitzer angekündigt. Bis zum 31.1. kann noch ein Frühbucherrabatt in Anspruch genommen werden. Zur Information und Anmeldung geht es hier…
 Vor einigen Tagen ist vom Carl-Auer-Verlag ein "Systemisches Wiki" gestartet worden, das die Gelegenheit bietet, ein umfassendes, interaktives Informationsportal zur Systemischen Therapie und Beratung zu gestalten. Im Gegensatz zu klassischen Portalen ermöglicht das Systemische Wiki jedem die Änderung und das Anlegen von Seiten zu bestimmten Themen. Es gibt bereits verschiedene Anwendungen für solche offenen Austauschseiten. Die größten Wikis sind derzeit die Enzyklopädien der Wikipedia. Wer noch nie einen Beitrag für ein Wiki verfasst, erweitert oder verändert hat, erhält auf der Wiki-Seite eine Anleitung, in der Schritt für Schritt erklärt wird. Letzten Endes lebt das Wiki nur von der Teilnahme möglichst vieler Autorinnen und Autoren. Mittlerweile sind die ersten, oft eher vorläufigen, Einträge zu Personen, Begriffen und Zeitschriften zu finden, die der Bearbeitung harren. Zum Wiki geht es hier…
Monday, January 23. 2012
 Heute vor 10 Jahren ist der französische Soziologe Pierre Bourdieu in Paris im Alter von 71 Jahren gestorben gestorben. Über 2.300.000 Einträge allein bei der Google-Suche nach seinem Namen weisen auf die weltweite Bedeutung seines Werkes hin. In einem 1983 von Reinhard Kreckel herausgegebenen Sonderband der "Sozialen Welt" über »Soziale Ungleichheiten« hat Bourdieu seine Kapitaltheorie lesenswert zusammengefasst, der Text ist online zu lesen: "Die gesellschaftliche Welt ist akkumulierte Geschichte. Sie darf deshalb nicht auf eine Aneinanderreihung von kurzlebigen und mechanischen Gleichgewichtszuständen reduziert werden, in denen die Menschen die Rolle von austauschbaren Teilchen spielen. Um einer derartigen Reduktion zu entgehen, ist es wichtig, den Kapitalbegriff wieder einzuführen, und mit ihm das Konzept der Kapitalakkumulation mit allen seinen Implikationen. Kapital ist akkumulierte Arbeit, entweder in Form von Materie oder in verinnerlichter, „inkorporierter” Form. Wird Kapital von einzelnen Aktoren oder Gruppen privat und exklusiv angeeignet, so wird dadurch auch die Aneignung sozialer Energie in Form von verdinglichter oder lebendiger Arbeit möglich. Als vis insita ist Kapital eine Kraft, die den objektiven und subjektiven Strukturen innewohnt; gleichzeitig ist das Kapital — als lex insita — auch grundlegendes Prinzip der inneren Regelmäßigkeiten der sozialen Welt. Auf das Kapital ist es zurückzuführen, daß die Wechselspiele des gesellschaftlichen Lebens, insbesondere des Wirtschaftslebens, nicht wie einfache Glücksspiele verlaufen, in denen jederzeit eine Überraschung möglich ist: Beim Roulette z. B. kann in kürzester Zeit ein ganzes Vermögen gewonnen und damit gewissermaßen in einem einzigen Augenblick ein neuer sozialer Status erlangt werden; im nächsten Augenblick kann dieser Gewinn aber bereits wieder aufs Spiel gesetzt und vernichtet werden. Das Roulette entspricht ziemlich genau dem Bild eines Universums vollkommener Konkurrenz und Chancengleichheit, einer Welt ohne Trägheit, ohne Akkumulation und ohne Vererbung von erworbenen Besitztümern und Eigenschaften. Jeder Augenblick wäre dort vollkommen unabhängig von allen vorausgegangenen, jeder Soldat trüge dort den Marschallsstab im Tornister und jeder könnte dort unverzüglich jedes Ziel verwirklichen, so daß jedermann zu jeder Zeit alles werden könnte. Aber die Akkumulation von Kapital, ob nun in objektivierter oder verinnerlichter Form, braucht Zeit. Dem Kapital wohnt eine Überlebenstendenz inne; es kann ebenso Profite produzieren wie sich selbst reproduzieren oder auch wachsen. Das Kapital ist eine der Objektivität der Dinge innewohnende Kraft, die dafür sorgt, daß nicht alles gleich möglich oder gleich unmöglich ist. Die zu einem bestimmten Zeitpunkt gegebene Verteilungsstruktur verschiedener Arten und Unterarten von Kapital entspricht der immanenten Struktur der gesellschaftlichen Welt, d. h. der Gesamtheit der ihr innewohnenden Zwänge, durch die das dauerhafte Funktionieren der gesellschaftlichen Wirklichkeit bestimmt und über die Erfolgschancen der Praxis entschieden wird." Zum vollständigen Text…
Saturday, January 21. 2012
 Der Organisationspsychologe und Coach Raimund Schöll (Foto links) und der vielen Systemikern durch die Auer & Ohler Heidelberger Kongressbuchhandlung bekannte Philosoph und Linguist Matthias Ohler (Foto rechts, Fotos: www.atmosphaeriker.de) haben eine "Praxisakademie Atmosphären" gegründet, in denen sie die "Atmosphärologie" als unsichtbarer Faktor der gelingenden Gestaltung zwischenmenschlicher Atmosphären pflegen. Auf ihrer website gibt es übrigens einen schönen blog über Alltägliches zu lesen, das athmosphärische Wochenbuch. Ebenfalls auf der website findet sich auch ein Artikel von Raimund Schöll über  die Atmosphärische Intelligenz in Organisationen: "Der Artikel richtet sich an Manager, Führungskräfte und Berater und postuliert – ergänzend zum Diskurs um die allseits bekannte emotionale Intelligenz – die atmosphärische Intelligenz. Gefühle, Stimmungen und Atmosphären stellen einen eigenen Phänomenbereich in Unternehmen dar und bestimmen den Unternehmenserfolg wesentlich mit. Teils deskriptiv, teils metaphorisch werden fünf in Organisationen anzutreffende Atmosphären (aufgekratzt-nervös; kämpferisch-hitzig; niedergeschlagen-ohnmächtig; freundlich-gelassen; kühl-distanziert) vorgestellt. Anschließend wird ein vorläufiges Bild atmosphärischer Intelligenz entworfen." Zum vollständigen Text…
Friday, January 20. 2012
 Henri Julius, Barbara Gasteiger-Klicpera und Rüdiger Kißgen haben 2009 im Hogrefe-Verlag einen Sammelband mit konzeptuellen, diagnostischen und therapeutisch-pädagogischen Texten zum Thema Bindung im Kindesalter herausgegeben, den Kai Brüggemann rezensiert hat. Er schreibt: "Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die einführenden Kapitel im Abschnitt „Grundlagen“ es einer großen Leserschaft ermöglichen, sich mit der Bindungstheorie vertraut zu machen. Für Praktikerinnen und Praktiker aus den Bereichen der frühen Kindheit bis hin zum Jugendalter stellen die Längsschnittbefunde sowie die Darstellungen zu desorganisierten Bindungsmodellen eine wichtige Orientierung dar. Das inzwischen breiter gewordene Spektrum an Verfahren zur Bindungsdiagnostik wird im Abschnitt „Diagnostik“ differenziert dargestellt. Insbesondere die Beiträge im Abschnitt „Interventionen“ vermitteln ein reichhaltiges klinisches und pädagogisches Anwendungswissen in den jeweiligen Praxisfeldern der Jugendhilfe und der Förderpädagogik. Somit kommen die Autorinnen und Autoren dem Ziel des Buches, „die praktische Bedeutung von Bowlbys Bindungstheorie aufzuzeigen“, in sehr gelungener Weise nach." Zur vollständigen Rezension…
Thursday, January 19. 2012
 Im Online-"Journal für Psychologie" ist die Ausgabe 3 (2011) dem Thema Trauma gewidmet. Verantwortlich für diese Ausgabe zeichnen Andrea Birbaumer und Theresia Gabriel, die in ihrem Editorial vermerken: "Trauma und Traumatisierung haben als Begriffe Eingang in die Umgangssprache gefunden. Betroffene finden heute ein - diese gesellschaftliche Akzeptanz widerspiegelnd- breites, oft nicht nur für KlientInnen unüberschaubares Behandlungs- und Therapie-Angebot vor. Dennoch werden immer noch zu viele Betroffene in ihrer Traumatisierung nicht erkannt und/oder nicht adäquat behandelt. Wie jede Diagnostik birgt diese auch im Fall einer Traumatisierung nicht nur die Chance auf passende hilfreiche Angebote sondern auch individualisierende Stigmatisierung, Genesung absprechende Etikettierung, Ressourcen aus dem Blick verlierende Viktimisierung und eventuell sogar Retraumatisierung. Nicht alle Personen, die ein sogenanntes traumatisches Ereignis erleben, erleiden eine Traumatisierung. Gleichzeitig können verschiedenste Belastungen bzw. Krisen für Betroffene traumatisierend wirken. Die Genese von Traumen spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle, ebenso die Diagnose, ob es sich um eine Akutbelastung, eine einmalige Traumatisierung oder mehrere voneinander unabhängige Hochstress-Erfahrungen, sequenzielle Traumatisierung mit Beginn in der Kindheit oder später oder eine Chronifizierung von Folgeerkrankungen nach Traumatisierung handelt". Die 16 Beiträge des Journals befassen sich unter anderem mit "Erklärungsmodellen zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Posttraumatischen Belastungsstörung", "Trauma und posttraumatische Belastungsstörung unter kulturtheoretischer Betrachtung", "Reflexionen zu Traumatisierungen und ihren Kontexten", "Traumatherapie zwischen Widerstand und Anpassung", "Gesundheitspsychologische Aspekte von Krisen und Traumatisierungen am Beispiel Jugendlicher am Rande der Gesellschaft", "Krisenintervention", "Entlastungsgesprächen unter KollegInnen nach kritischen Ereignissen" u.a. Zur aktuellen Ausgabe…
Wednesday, January 18. 2012
 An der Schnittstelle zwischen Neurologie und Psychotherapie bewegt sich das Themenheft 4/2011 der Zeitschrift "Psychotherapie im Dialog", diesmal inhaltlich verantwortet von Michael Brünger vom Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie und Michael Broda. Es geht um das Thema "Anfälle", also Epilepsie, dissoziative Anfälle und die damit verbundenen medizinischen, psychotherapeutischen und rehabilitativen Fragestellungen. Damit auch die Leserschaft nicht anfallfrei bleibt, gibt es auch in dieser Ausgabe wieder zwei vom Printartikel abgeschnittene Literaturverzeichnisse nur im Internet herunterzuladen, natürlich ohne Hinweis auf den dazugehörigen Artikel, dafür mit aussagekräftigen Titeln wie "literatur805.pdf". Am besten ausdrucken und ins Heft kleben! Zu den vollständigen abstracts…
Tuesday, January 17. 2012
Im "Ecologist" hat Rachel Fleming ein interessantes Interview mit der Filmemacherin Nora Bateson geführt, das am 11.1.2012 anlässlich einer Aufführung ihres außerordentlich erfolreichen Films "An Ecology of Mind" über ihren Vater Gregory Bateson online erschienen ist. Im Interview geht es unter anderem um die Frage, was wohl Bateson zur heutigen Situation auf der Welt gesagt hätte. Nora Bateson: "The double bind has been categorised as a theory pertaining to psychology. But in fact it's an evolutionary theory. The double bind we are in is one in which to feed our children and survive from day to day, we are taking part in socio-economic systems that are eliminating the long-term survival of ourselves and our children. We are stuck either way. We are in a feedback loop. The way to get out is first of all by recognising it. It's still only a pattern. If you can see it you can start to get some leverage. The kind of leverage we need to be working towards is creative improvisation to start thinking in new ways. We have an opportunity to do that - as the days go by, the stakes get higher. I think he would say that the first thing to do is to stop seeing these issues as separate problems. They are all the same problem. Ecologists don't want to talk about culture and communications for example. The expanse of the conversation we need to have, the complexity of it all, seems huge. How can we even begin to learn each other's rhetoric? But the fact is that linearity, which we have at the moment, is so much more complicated. In film-making terms, because that's what I do, I would say that the choice we currently have is to zoom in or zoom out." Zum vollständigen Interview...
Monday, January 16. 2012
 "Wissenschaft ist in ihren verschiedenen Ausprägungen ein sich selbst organisierendes System: Sowohl die Entwicklung zu Einzelwissenschaften als auch der Wissenschaftsbetrieb als solcher beruhen auf Selbstorganisationsprozessen und entwickeln Eigendynamiken. Diese sind in entsprechenden Musterbildungsprozessen erkennbar. Sie sollen auf der Tagung aus dem Blickwinkel einzelner Akteure des Wissenschaftsbetriebs und aus der Perspektive verschiedener Wissenschaftstraditionen historisch und systematisch betrachtet und analysiert werden". Unter dieser Programmatik stand die 16. Herbstakademie, die im Oktober 2010 von Ewald Johannes Brunner, Karsten Kenklies und Wolfgang Tschacher an der Universität Jena ausgerichtet wurde und in der mittlerweile eindrucksvollen Tradition vieler Herbstakademien steht, die sich mit dem Thema der Selbstorganisation befassen. Claudia Bergomi, Psychologin und wissenschaftliche Assistentin an der Abteilung für Psychotherapie der Universität Bern, hat den von den Veranstaltern bei IKS Garamond herausgegebenen Tagungsband für systemagazin ausführlich rezensiert. Ihr Resüme: "Den Herausgebern gelingt es, in dem Buch interessante und vielfältige Beiträge zu der Frage zu vereinen, wie die Selbstorganisationstheorie und die Strukturwissenschaften (Mathematik, Systemtheorie, Kybernetik) bei der Beschreibung des Phänomens „Wissenschaft“ angewandt werden können: Wie können Dynamiken in den Geistes- und den Naturwissenschaften beschrieben werden? Lässt sich, so die Hoffnung vieler der Autoren, eine Brücke zwischen diesen beiden Hauptströmungen in den Wissenschaften schlagen? Einerseits wird die Möglichkeit einer solchen Brücke zwischen Geistes- und Naturwissenschaften durch die Buchbeiträge deutlich spürbar, andererseits lassen diese zwei grundsätzlich unterschiedliche Haupttendenzen erkennen, die den zwei Hauptdisziplinen entsprechen: Manche Autoren stützen ihre Arbeit hauptsächlich auf die Luhmannsche Systemtheorie, andere hingegen auf die Synergetik. Insgesamt bietet das Buch durch Beiträge national und international renommierter Wissenschaftler eine spannende Auseinandersetzung mit dem Thema, wie systemtheoretische Ansätze für die Beschreibung und Erläuterung des Systems Wissenschaft von Nutzen sein können." Zur vollständigen Rezension…
Saturday, January 14. 2012
Als sie einander acht Jahre kannten (und man darf sagen: sie kannten sich gut), kam ihre Liebe plötzlich abhanden. Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.
Sie waren traurig, betrugen sich heiter, versuchten Küsse, als ob nichts sei, und sahen sich an und wußten nicht weiter. Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.
Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken. Er sagte, es wäre schon Viertel nach Vier und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken. Nebenan übte ein Mensch Klavier.
Sie gingen ins kleinste Café am Ort und rührten in ihren Tassen. Am Abend saßen sie immer noch dort. Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort und konnten es einfach nicht fassen.
(Erich Kästner)
Friday, January 13. 2012
Heiko Roehl hat nach einem Studium der Psychologie und Betriebswirtschaft in Bielefeld als Soziologe promoviert und ist derzeit als Leiter der Unternehmensorganisation der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH tätig. Darüber hinaus ist er als Redakteur der Zeitschrift OrganisationsEntwicklung tätig und hat als Autor mehrere Bücher über Veränderungsmanagement und Wissensorganisation verfasst. Auf seiner website ist ein schöner Text über die zweite Organisation zu lesen: "Dieser Beitrag lädt zu einer Grenzüberschreitung ein, die keine weite Reise erfordert, in der nicht globale Netzwerke, Erfolgsfaktoren oder virtuelle Unternehmenswelten beschworen werden. Hier wird das Innere der Organisation durchschritten. Der Leser kann sich auf diesem Weg auf ein Gedankenexperiment einlassen, in dem sein Blick von den komplexer und dynamischer werdenden Umfeldern der Organisation abgewandt wird und sich für einen Moment auf das richtet, was unveränderlich im Zentrum organisationaler Selbstdefinition steht: Die Zweite Organisation. Die Organisation neben der physischen, beobachtbaren und kommunizierenden Organisation, ihr durch unbewußte Koordination gekennzeichneter Counterpart." Zum vollständigen Text…
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