Friday, September 30. 2011
 Die neue Zeitschrift "Psychotherapie - Wissenschaft", die die eingestellte Zeitschrift Psychotherapie-Forum abgelöst hat und nicht nur als Print-Ausgabe, sondern auch - lobenswerterweise - als Open-Access-Journal frei im Internet zugänglich ist, ist mit ihrem zweiten Heft auf dem Markt: Helen Schmid Blumer fungiert als Gastherausgeberin eines Themenheftes "Trauer". Ulrike Borst hat als Systemikerin einen Beitrag über Trauerreaktionen beigesteuert: "Nach einer kritischen Betrachtung der Begriffe „normale“ und „pathologische Trauer“ wird auf die Kontextabhängigkeit der Trauerreaktion hingewiesen. Bedingungen für unabgeschlossene Trauer werden definiert. Dann werden Konzepte beschrieben, die sich als hilfreich erwiesen haben, um den Trauerprozess wieder in Gang zu bringen und so weit wie möglich abzuschließen, um auch dem sonstigen Leben wieder seinen Raum zu geben. Parallel dazu werden konkrete Interventionen beschrieben, die aus der Erstarrung führen und den Spielraum vergrößern." Zum vollständigen Text…
Wednesday, September 28. 2011
 Im Zusammenhang mit Günter Schiepeks Auftritt auf der diesjährigen DGSF-Tagung in Bremen ist auf der Tagungswebsite auch das Kapitel "Konsequenzen für die Psychotherapie" aus dem von Günter Schiepek herausgegebenen und kürzlichen erschienenen, umfangreichen Sammelband "Neurobiologie der Psychotherapie" (Hogrefe-Verlag) zu lesen - Autoren sind Günter Schiepek, Angelica Zellweger, Helmut Kronberger, Wolfgang Aichhorn und Wilfried Leeb. Zum vollständigen Text…
Saturday, September 24. 2011
Im American Journal of Family Therapy haben Nathan Wood, Russel Crane, Bruce Schaalje und David D. Law 2005 eine Meta-Analyse zum Erfolg von Paartherapie hinsichtlich der Bewältigung von Paarkonflikten unternommen und sind zur Feststellung gekommen, dass der emotionsfokussierte Ansatz einem rein verhaltensbezogenen Ansatz signifikant überlegen ist: "Due to methodological limitations, past meta-analytic research was not able to identify which treatment was most effective for specific marital distress levels. By converting pre- and post-test scores from marital research into equivalent Dyadic Adjustment Scale scores, it was possible to isolate mild, moderate, and severe levels of marital distress. Results show that Emotionally Focused Therapy is significantly more effective than isolated Behavioral Marital Therapy interventions for the treatment of moderate marital distress. Future directions of outcome research are also discussed." Zum vollständigen Text…
Friday, September 23. 2011
Fritz Hohagen, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Lübeck, hat in einem Folienset, das auf der website der Deutschen Rentenversicherung Nord heruntergeladen werden kann, einige interessante Daten und Fakten zur Beeinträchtigung durch psychische Erkrankungen, damit verbundene Arbeitsunfähigkeiten und Berentungen, Behandlungs- und Rehabilitationskosten, Situation der Versorgungsangebote etc. zusammengestellt. Zu den Folien geht es hier…
Tuesday, September 20. 2011
Eine interessante metaphernanalytische Untersuchung zum Thema Gewichtsabnahme liefern Martin Döring aus Hamburg sowie Ulrike Metz, Dorina Ferrario und Christoph Heintze aus Berlin, die auf der online-Plattform metaphorik.de zu finden ist: "Allgemeinärzte sind in ihrem beruflichen Alltag mit komplexen Anforderungen konfrontiert: Für die Bewertung und Behandlung von Erkrankungen und Risikofaktoren ist die Kommunikation mit Patienten ein zentraler Bestandteil alltäglicher Praxis. Aus einer interdisziplinären Perspektive untersuchten wir den Gebrauch und die sinnstiftende Funktion von Metaphern in Arzt–Patientengesprächen in Berliner Hausarztpraxen im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung („Check up“) bei Übergewichtigen. Studienteilnehmer waren zwölf Hausarztpraxen, in denen 52 Beratungsgespräche zwischen Arzt und übergewichtigen Patienten auf Audiotape durch den Hausarzt aufgenommen wurden. Nach Transkription der Tonbandaufnahmen wurde von zwölf Ärzten im Zufallsverfahren je ein Gespräch auf Metaphern durchgesehen. Anschließend wurden die aufgefunden Metaphern nach Lakoff/Johnson (1980) typologisch geordnet und entsprechend ihrer sinnstiftenden Funktion gruppiert. Die Analyse der Gespräche zeigt, dass sie durch einen hohen Grad von konventioneller und unbewusster Metaphorik geprägt sind, wie sie sich z.B. in metaphorischen Konzepten GEWICHTSREDUKTION IST EIN WEG oder GEWICHTSREDUKTION IST EIN KAMPF zeigen. Die vorliegenden Ergebnisse verdeutlichen die Relevanz von Metaphern in Aushandlungsprozessen und im Wissenstransfer zwischen Arzt und Patient. Das Wissen über die sinnstiftende Kraft von Metaphern ist für den behandelnden Arzt insofern wichtig, da sie eine patientenzentrierte Kommunikation von therapeutischen Maßnahmen unterstützt und gleichzeitig bei der gemeinsamen Suche nach „therapeutischen Wegen aus dem Übergewicht“ verwendet werden kann." Zum vollständigen Text…
Monday, September 19. 2011
 Die deutschsprachige systemische Szene ist nur relativ wenig vertraut mit den Gegebenheiten, unter denen ausländische Kolleginnen und Kollegen in ihren Herkunftsländern systemische Therapie betreiben. Dies ist sicherlich nicht nur sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten geschuldet, sondern dürfte auch mit einem kleinen Schuss Ignoranz und womöglich fehlendem Interesse zu tun haben - verwunderlich angesichts der Tatsache, dass Europa immer mehr zusammenrückt. Jochen Schweitzer, Vorsitzender der DGSF, besuchte im Mai und Juli 2011 vier Therapie-, Konsultations-, Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen in Großbritannien und hat einen wunderbaren Bericht über seine Reise im Online-Forum systemisch-forschen.de veröffentlicht. Er erzählt von Orten und Begegnungen mit seinen Gastgebern, die ihm auch persönlich sehr herzlich begegnet sind. Wir erfahren etwas über die unterschiedlichen zeitlichen, organisatorischen und finanziellen Bedingungen der Arbeit in verschiedensten professionellen Kontexten. Wichtige Themen und Stichworte, die im systemischen Diskurs in Großbritannien eine Rolle spielen werden skizziert und auch die politischen Rahmenbedingungen, die den Kollegen in Großbritannien derzeit Kopfzerbrechen bereiten, werden erörtert. Das Ganze ist wunderbar zu lesen, auch wenn der Bericht in Englisch verfasst worden ist, und dringend Allen zur Lektüre ans Herz gelegt. Von solchen Berichten – auch aus anderen Ländern – bräuchten wir mehr! zum vollständigen Text…
Sunday, September 11. 2011
 Heute jährt sich der Angriff auf das World Trade Center in New York zum 10. Mal. Unmittelbar nach dem Attentat hat der Metapherntheoretiker George Lakoff, Linguistik-Professor an der Berkeley-Universität, eine ebenso kurze wie weitsichtige Analyse des 9/11-Diskurses und des Reframings des Angriffs durch die Bush-Administration von "Verbrechen" zu "Krieg" veröffentlicht, die auch heute noch lesenswert ist - wobei man besser als früher in der Lage ist, die realen Konsequenzen des Diskurses einzuschätzen. Zum vollständigen Text…
Friday, September 9. 2011
Stephan A. Jansen, Inhaber des Lehrstuhls für Strategische Organisation & Finanzierung und Direktor des Civil Society Center (CiSoC) an der Zeppelin Universität und dort Gründungspräsident, hat in Heft 2 diesen Jahres von "brand eins" einen kleinen eleganten Beitrag zum Thema Führung verfasst, der auch im Online-Archiv der Zeitschrift zu lesen ist. Der Kernbefund: "Was sich in Zeiten der entlokalisierten, entmaterialisierten und entzeitlichten Wissensgesellschaft verändert hat, ist das Verhältnis von Führung und Kontrolle. Finanzprodukt-Entwickler sind zumeist die Einzigen, die das halbwegs verstanden haben, und Software-Entwickler lassen sich auch mit IT-Überwachung nicht mehr kontrollieren. Die Führung von Kreativität - und alles andere gibt es auf Märkten ist anders als die Führung einer Industrieproduktion. Die Hierarchie ist überfordert mit sich und ihrer suchtartigen Suche nach Größe, die Führungsinstrumente führen sich selbst vor, und mit der Intellektualisierung der Belegschaften erodieren Autoritäten." Als Therapie empfiehlt Jansen 1. Entlastende Entführung, 2. Drogenfreie Verführung und 3. Unanrüchige Unterführung. Was es damit auf sich hat, lesen Sie hier…
Thursday, September 8. 2011
 Auf einer Veranstaltung der Systemischen Gesellschaft 1998 im ISS in Hamburg, die dem Thema "Systemische Selbsterfahrung" gewidmet war, gab es Vorträge von Kurt Ludewig, Tom Levold und Haja Molter zu  hören. Alle Vorträge sind später in "System Familie" veröffentlicht worden, aber zunächst in der Institutszeitschrift des Instituts für Systemische Studien Hamburg "ISS'ES", ergänzt durch einen Bericht über die kontroverse Diskussion der Vorträge, der von Stephan Baerwolff verfasst worden ist, und der die Präsentation der  Vorträge abrundet. Alle Texte sind nun auf der ISS-website erneut zu lesen, dank der Initiative von ISS'ES Redakteur Stephan Baerwolff, ausgesuchte Beiträge der letzten Jahre einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Zu den Texten…
Wednesday, September 7. 2011
Ein interessantes Interview mit Ulrich Schultz-Venrath, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach, zum Thema 11. September und PTBS ist in der Zeitschrift "Der Neurologe und Psychiater" erschienen. Das Interview lässt sich auf der Seite der Berliner Blätter für Psychoanalyse und Psychotherapie nachlesen, und zwar hier…
Tuesday, September 6. 2011
Die DGSF hat nicht nur bald 4.000 Mitglieder (allein im vergangenen Jahr sind 500 dazu gekommen), sondern ist thematisch und politisch mittlerweile äußerst breit aufgestellt. Die aktuelle Version von DGSF intern gibt dazu auf eindrucksvolle Weise Auskunft, wie hier nachzulesen ist…
Monday, September 5. 2011
"Das Beziehungs- und Familienpanel pairfam („Panel Analysis of Intimate Relationships and Family Dynamics“) ist eine repräsentative, multidisziplinäre Längsschnittstudie zur Erforschung der partnerschaftlichen und familialen Lebensformen in der Bundesrepublik Deutschland. Die auf 14 Jahre angelegte Studie startete im Jahr 2008 mit einer Ausgangsstichprobe von mehr als 12.000 bundesweit zufällig ausgewählten Ankerpersonen der Geburtsjahrgänge 1971-73, 1981-83 und 1991-93. Diese Personen werden in jährlichem Abstand wiederholt befragt (Kohorten-Sequenz-Design). Parallel dazu werden in jedem Jahr die Partner der Ankerpersonen sowie ab der zweiten Welle auch deren Eltern bzw. Stiefeltern und ein ggf. im Haushalt lebendes Fokuskind in die Befragung einbezogen (Multi-Actor-Design). Das Beziehungs- und Familienpanel pairfam bietet damit ein weltweit einmaliges Analysepotenzial bezüglich der Entwicklung von Paar- und Generationenbeziehungen in unterschiedlichen Lebensphasen". So heißt es auf der Startseite des Projektes, das von den ProfessorInnen Bernhard Nauck (TU Chemnitz, Josef Brüderl (Uni München), Johannes Huinink (Uni Bremen) und Sabine Walper (Uni München) geleitet wird. Unter den verschiedenen Studien des Projektes ist auch eine interessante Untersuchung von Michael Wagner und Bernd Weiß zur Konflikthäufigkeit in Partnerschaften aus dem Jahre 2005, in deren Zusammenfassung wir lesen: "Die vorliegende Studie untersucht die Konflikthäufigkeit in Partnerschaften. Es werden ein einfaches Modell des Konfliktverlaufs in Partnerschaften sowie mehrere Hypothesen über die Bedingungen von Konflikten vorgestellt. Als Datenbasis dient eine Befragung von 358 Personen in Köln, wobei von 228 Personen auch die Partner befragt wurden. Die Analysen auf Paarebene ergeben, dass insbesondere der Institutionalisierungsgrad von Partnerschaften, das Konflikthandeln, Persönlichkeitsmerkmale und subjektive Belastungen durch die soziale Situation außerhalb der Partnerschaft die Konfliktintensität innerhalb der Partnerschaft beeinflussen." Zum vollständigen Text…
|