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Neuvorstellung zur Übersicht
29.09.2011
Matthias Lauterbach: Wie Salz in der Suppe. Aktionsmethoden für den beraterischen Alltag
Lauterbach: Wie Salz in der Suppe Carl-Auer-Verlag, Heidelberg 2007

192 S., broschiert

Preis: 24,95 €

ISBN-10: 389670608X
ISBN-13: 978-3896706089
Carl-Auer-Verlag





Isolde Stopper:

Auf der Basis jahrzehntelanger Erfahrungen stellt Lauterbach unter dem Oberbegriff Aktionsmethoden ein breites Spektrum von Methoden für die lösungsorientierte Arbeit vor, die für räumliche Darstellungen, Inszenierungen und Simulationen zur Verfügung stehen. Diese Methoden sind geprägt durch die Dynamik des Raumes, der Positionierungen im Raum, der Konstellationen von Systemen im Raum sowie von der Bewegung, der Aktion und der Interaktion im Raum.

Matthias Lauterbach ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin. Nach diversen Ausbildungen in Psychodrama/Soziometrie sowie in Systemischer Therapie arbeitet er als Coach in unterschiedlichen Branchen.

Für Lauterbach liegt die Faszination in der Arbeit mit räumlichen Darstellungen, Inszenierungen und Simulationen darin, dass sie die sprachlichen Zugänge deutlich erweitert und ergänzt. Dies wiederum führt zu einem zusätzlichen Öffnen von Perspektiven und dem Ermöglichen von Erlebensqualitäten. In praxisnaher Art und Weise erarbeitet der Autor die Unterschiede und Ähnlichkeiten von Aktionsmethoden, welche sich im Kontext systemischen Denkens und Handelns optimal anwenden lassen. Aktionsmethoden und methodische Überschneidungen werden von Lauterbach untereinander verglichen und finden sich in folgenden Bereichen: Psychodrama, Soziometrie, Aufstellungsarbeit, Skulpturarbeit, systemische Fotoinszenierungen und Aktionsmethoden mit geometrischen Grundfiguren. Die genauen Abläufe der actions-methodischen Prozesse, die Einsatzmöglichkeiten und -grenzen, die Indikationen und die theoretischen Hintergründe werden ausführlich erläutert. Der Autor verzichtete jedoch auf die Darstellung der Aufstellungsarbeit, da er der Meinung ist, dass diese ausreichend und fundiert von anderen Autoren behandelt wird. Mit einem entsprechenden methodischen Zuschnitt können Aktionsmethoden in allen Beratungs-, Moderations- und Qualifizierungsprozessen eingesetzt werden. Daher richtet sich das Buch an TherapeutInnen, SupervisorInnen, BeraterInnen und TrainerInnen.

Die Einführung erläutert die Nomenklatur der unterschiedlichen aktionsmethodischen Schulen und beschreibt das grundsätzliche Vorgehen bei den Aktionsmethoden. Es folgt eine grobe Skizzierung der methodischen Überschneidungen. Lauterbach bemerkt eine große Ähnlichkeit zwischen den psychodramatischen und den systemischen Denk- und Handlungsmodellen. So z. B. in der Ressourcenorientierung, im Blick auf Beziehungen, in der Arbeit mit sozialen Dynamiken und in v. a. m. Er grenzt sich jedoch bewusst von der populistischen Art des Familienstellens von B. Hellinger ab und erarbeitet tragfähige Unterscheidungen anhand der systemischen Strukturaufstellungen wie sie von I. Sparrer und M. Varga von Kibéd entwickelt wurden. Mit Verweis auf die umfangreiche und aktuelle Literatur der Aufstellungsarbeit erläutert er die genannten Aktionsmethoden mit Ausnahme der Aufstellungsarbeit in den weiteren Abschnitten ausführlich.

Abschnitt zwei und drei behandeln die Aktionsmethoden der Soziometrie. Unterschiede zur Aufstellungsarbeit und zur Skulpturarbeit werden gegenüberstellend dargestellt. Trotz großer Ähnlichkeiten wird von einem Vermischen der methodischen Zugänge von Aktionssoziometrie und Aufstellungsarbeit abgeraten, da es dadurch oft zu einem Bruch im Erleben der Beteiligten kommen kann. Anders hingegen verhält sich die Aktionssoziometrie zur Skulpturarbeit: Aufgrund der gleichen grundlegenden Annahmen zur Theorie der Methode ist eine Verbindung der Methoden im Verlauf eines Arbeitsprozesses unschädlich. Mit praxisnahen Beispielen und konkreten Fragestellungen sowie einer genauen Vorgangsbeschreibung werden die grundlegenden Varianten soziometrischer Methoden erläutert.

Das nächste Kapitel ist den Aktionsmethoden mit geometrischen Grundfiguren gewidmet. Diese sind weiter entwickelte soziometrische Methoden, die sich stärker auf die Lebens- und Entscheidungsprozesse des Einzelnen beziehen. Folgende Grundfiguren werden in Methodik und Anwendung vorgestellt: die Linie als Metapher für Lebensprozesse, der Kreis als ein zyklisches Modell von Leben, das Dreieck als Methode der Aufstellung von Glaubenspolaritäten, das Quadrat als sichtbar machende Methodik von Ambivalenzen und die Kurve als aktionsmethodisches Modell zur Impulsgebung.

Im Vergleich zu den vorangegangenen Kapiteln werden die Psychodramatische Vignette und die Arbeit mit Skulpturen verhältnismäßig kurz beschrieben. Nach der Einführung mit Darstellung der geschichtlichen Entwicklung und der Begriffserläuterung werden auch hier Methodik und Indikation mit Beispielen aus der Praxis leicht nachvollziehbar erläutert.

Die Systemische Fotoinszenierung als eine von Lauterbach mitentwickelte Aktionsmethode bringt den Aspekt der Inszenierung mit dem der Fotografie zusammen. Es erschließt ein vielschichtiges Feld von Lösungsmöglichkeiten, das gleichermaßen die Ressourcen der räumlichen Darstellung durch Inszenierungen nutzt wie auch das optische Medium der Fotografie. Diese Aktionsmethode eignet sich für die Arbeit in Seminaren und Workshops um ein zentrales Thema erlebbar zu machen wie auch bei Prozessen der Team- und Organisationsentwicklung, wenn es darum geht, die inneren Landkarten der Beteiligten für alle Mitglieder eines Systems zugänglich zu machen. Dieser Prozess erfordert jedoch eine andauernde Kommunikation zwischen den TeilnehmerInnen. Einige Ausschnitte aus der Geschichte der Fotografie werden ausführlich dargestellt. Einerseits um die große Spannbreite des Mediums Fotografie deutlich zu machen und andererseits, weil sich viele Aspekte des Einsatzes von Aktionsmethoden mit einer systemisch-konstruktivistischen Haltung in der Fotografie wieder finden lassen. Die Erläuterungen über die unterschiedlichen Ausprägungen der Fotografie dienen als Anregungen für die systemische Fotoinszenierung. Die Hinweise zur vervollständigenden Google-Recherche über im Buch zitierte Fotografien bieten einen vergnüglichen Ausflug.

Durch die räumliche Arbeit mit Kunst erhalten Lösungsmöglichkeiten aufgrund der eindrücklichen Bilderwelt eine starke Wirkung. Das Kapitel Kunst und Raum wird diesem Aspekt gerecht, da die Methode des Arbeitens mit Kunstwerken in viele soziometrische Aktionsmethoden integriert werden kann. Auch diese Methode kann –wie die vorher beschriebenen Aktionsmethoden – bei Coaching, Beratung und Teamentwicklung angewendet werden.

Im Kapitel Spezielle Anwendungsfelder erläutert der Autor Beispiele für den Einsatz von Aktionsmethoden. Dies soll als Anregung verstanden werden, neue Einsatzfelder zu erproben oder eigene Varianten von Aktionsmethoden zu finden.
Im vorletzten Kapitel wird die Arbeit mit „Bodenankern“ vorgestellt. Vor allem im Einzelsetting eingesetzt, ermöglichen sie die Arbeit mit der räumlichen Perspektive, auch wenn zu wenig oder keine StellvertreterInnen für die entsprechenden Darstellungen verfügbar sind. Bildpostkarten und Symbole als Bodenanker sowie Mind Map in Aktion bieten mögliche Variationen der Methode. Den Abschluss bilden konkrete Vorbereitungsübungen zur Arbeit im Raum. Die gezielten Wahrnehmungsübungen sollen auf die Arbeit mit räumlichen Darstellungen und Aktionsmethoden vorbereiten.

Das Buch, in einem flüssigen Schreibstil verfasst, regt zum Ausprobieren und Experimentieren an. Mit der Analogie von „Salz in der Suppe“ will der Autor ausdrücken, dass der Einsatz von Aktionsmethoden diverse Entwicklungs- und Lösungsprozesse würzt. Sie stellen einen substanziellen Bestandteil von Beratungsprozessen dar. Die Darstellung außersprachlicher Interventionsmethoden ist dem Autor grundsätzlich gut gelungen, wobei der Unterschied zwischen den Methoden vordergründig nicht immer eindeutig ersichtlich ist. Die oftmalige Unschärfe in der Methodenabgrenzung resultiert aus dem gemeinsamen Kontext des systemischen Denkens und Handelns, aber auch aus den vielfältigen Einsatzbereichen der Aktionsmethoden. So können sie in allen Beratungs-, Qualifizierungs-, Teamentwicklungs- und Moderationsprozessen, in Therapie, Supervision, Coaching, Karriereberatung, in Fort- und Weiterbildungsgruppen u.i.v.a.m. eingesetzt werden. Das Buch ist als anschauliche Arbeitsunterlage oder als bereicherndes Lern- und Leseerlebnis empfehlenswert.

(Mit freundlicher Genehmigung aus Psychotherapie-Wissenschaft, Heft 1/2011) .





Eine weitere Rezension von Christine Kaul

Vorwort des Autors zum Buch





Verlagsinformation:

Dieses Buch stellt ein breites Spektrum von Methoden vor, die in Form von räumlichen Darstellungen, Inszenierungen oder Simulationen Beratungsprozesse unterstützen und zum Erfolg führen können. Unter dem Oberbegriff „Aktionsmethoden“ beschreibt Matthias Lauterbach u. a. den Einsatz von effektiven Varianten aus Psychodrama, Soziometrie und Skulpturarbeit, aber auch eigene Ansätze wie die systemische Fotoinszenierung. Der Autor erläutert ausführlich die genauen Abläufe aktionsmethodischer Prozesse, die Einsatzmöglichkeiten und -grenzen, die Indikationen und die theoretischen Hintergründe. Auf der Basis jahrzehntelanger Erfahrungen mit Aktionsmethoden entstanden, ist das Buch sowohl für die Arbeit mit Gruppen wie auch Einzelklienten geeignet.


Inhalt:

Vorwort - 8
1 - Einführung - 11
1.1 Das Erleben in räumlichen Dimensionen und Metaphern - 11
1.2 Räumliche Konstellationen als Sprache - 13
1.3 Aktionsmethoden im Kontext systemischen Denkens und Handelns - 16
1.4 Nomenklatur - 19
1.5 Grundsätzliches Vorgehen bei den Aktionsmethoden - 20
1.6 Die verschiedenen Aktionsmethoden: Eine erste Übersicht - 24
1.6.1 Rollen als Beschreibungen - 25
1.6.2 Psychodrama, Skulptur, Soziometrie - 28
1.6.3 Arbeit mit Aufstellungen - 30
1.6.4 Einsatz von Aktionsmethoden und ihre Indikationen - 31
2 - Soziometrie in Aktion: Eine Einführung - 33
2.1 Zur Geschichte der Soziometrie - 33
2.2 Prinzipien der Soziometrie - 34
2.3 Unterschiede zu anderen Aktionsmethoden - 36
2.3.1 Aufstellungsarbeit und Aktionssoziometrie - 37
2.3.2 Skulpturarbeit und Aktionssoziometrie - 42
3. Soziometrische Methoden - 44
3.1 Grundlegende Varianten - 44
3.2 Das soziale Atom - 46
3.3 Soziometrische Explorationen von Gruppen und Teams - 50
3.3.1 Erkundung der Vorgeschichte einer Gruppe - 51
3.3.2 Skalierungen und Rangfolgen - 52
3.3.3 Erkundungen mit Wahlen - 55
3.3.4 Besonderheiten bei der soziometrischen Arbeit - 57
3.3.5 Die soziometrische Positionierung zu einem Thema - 59
3.3.6 Ergänzende Arbeitsformen - 62
4. Aktionsmethoden mit geometrischen Grundfiguren - 65
4.1 Die Lebenslinie - 65
4.2 Der Lebenszyklus - 74
4.3 Der Diamant der Ambivalenz - 84
4.4 Die drei Polaritäten - 92
4.5 Die Inszenierung der Theorie U - 95
4.5.1 Das Modell - 95
4.5.2 Der Arbeitsprozess - 97
5 - Psychodramatische Vignetten - 100
5.1 Einführung - 100
5.2 Die Methodik der Vignette - 103
6 - Die Arbeit mit Skulpturen - 108
6.1 Einführung - 108
6.2 Die Methodik der Skulptur - 109
6.3 Indikation - 113
6.4 Sonderformen - 113
6.4.1 Skulpturierung der Wunderfrage - 113
6.4.2 Skulpturen mit Externalisierungen von Problemen - 114
7 - Die systemische Fotoinszenierung - 117
7.1 Einleitung - 117
7.2 Die Fotografie - 121
7.2.1 Zur Geschichte - 121
7.2.2 Straight and Street Photography - 124
7.2.3 Inszenierte Fotografie - 128
7.3 Der Ablauf der systemischen Fotoinszenierung - 133
7.3.1 Der Rahmen - 133
7.3.2 DieVorbereitung - 134
7.3.3 DieArbeitsschritte - 135
7.3.4 Die Auswertung - 138
7.3.5 Die Dokumentation und die Metareflexion - 142
7.3.6 Die Weiterarbeit - 142
7.3.7 Quellen für Bildmaterial zur systemischen Fotoinszenierung - 142
8. Kunst und Raum - 145
Die räumliche Arbeit in Ausstellungen und Museen - 145
9. Spezielle Anwendungsfelder - 150
9.1 Aktionsmethoden in Übergangssituationen - 150
9.1.1 Psychodramatische Vignetten bei Übergangssituationen - 151
9.1.2 Der Lebenszyklus bei Übergangssituationen - 152
9.1.3 Lebenslinien bei Übergangssituationen - 152
9.1.4 Glaubenspolaritäten bei Übergangssituationen - 153
9.2 Die Inszenierung der Phasen eines Veränderungsprozesses - 155
9.3 Aktionsmethoden am Beginn von Teamentwicklungen und Seminararbeit - 159
9.3.1 Soziometrische Explorationen zur Gestaltung einer Tagung - 160
9.4 Evaluationen in Aktion - 165
9.5 Lebensbalance - 166
9.6 Inszenierung der Salutogenese - 169
9.7 Lebens- und Karriereplanung - 173
10. Die Arbeit mit »Bodenankern« - 176
10.1 Das Grundprinzip - 176
10.2 Variationen der Methode - 177
10.2.1 Bildpostkarten und Symbole als Bodenanker - 177
10.2.2 Mind Map in Aktion - 178
11. Vorbereitungsübungen zur Arbeit im Raum - 180
11.1 Wahrnehmungsübungen - 180
11.1.1 Die Wahrnehmung von innen und außen - 180
11.1.2 Die Wahrnehmung des Raumes - 181
11.1.3 Die Raumwahrnehmung mit Partner - 181
11.2 Die Energetisierung von Füßen und Beinen - 184
Nachwort - 185


Über den Autor:

Matthias Lauterbach, Dr. med., ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin und als Coach in unterschiedlichen Branchen tätig. Mitinitiator des 1999 gegründeten Kompetenznetzwerks Gesundheitscoaching. Autor u. a. von Gesundheitscoaching. Strategien und Methoden für Fitness und Lebensbalance im Beruf (2005) sowie So bleibe ich gesund. Was Sie für Ihre Gesundheit, Lebensenergie und Lebensbalance tun können. Ein Programm in 10 Etappen (2006).



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