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Neuvorstellung zur Übersicht
04.09.2008
Wolf Ritscher: Soziale Arbeit: systemisch. Ein Konzept und seine Anwendung
Ritscher: Soziale Arbeit: systemisch Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007

Unter Mitarbeit von Jürgen Armbruster, Elsbeth Lay und Gabriele Rein

180 S., broschiert

Preis: 26,90 €

ISBN-10: 3525491018
ISBN-13: 978-3525491010
Verlag Vandenhoeck & Ruprecht





Jürgen Beushausen, Edewecht:

Wolf Ritscher stellt einführend Dimensionen sozialer Arbeit im Kontext der gesellschaftlichen Bedingungen vor und gibt in einem zweiten Kapitel einen Überblick über systemische Modelle. Im dritten Kapitel fächert er zentrale Funktionen und Handlungskonzepte auf, im vierten Kapitel werden der Hilfeprozess und die Methoden Sozialer Arbeit vorgestellt. Besonders hilfreich ist in diesem Kapitel das alphabetische Methodenglossar. Ritscher schließt seinen Teil des Buches mit Anmerkungen zu einer professionellen Haltung ab. Diese Haltung kennzeichnet er mit dem Begriff „interessierte Hinwendung“.
Ritscher stellt auch in seinem neuen Buch in allen Kapiteln einen engen Bezug zwischen Praxis und Theorie der Sozialen Arbeit her. Hierbei integriert er im ersten Kapitel vielfältige Konzepte sozialer Arbeit und legt damit Grundsteine für die Darstellung systemischer Konzepte. Er benennt mannigfaltige Komponenten, die in die kommunikative Grundhaltung des professionellen Helfers in der Sozialen Arbeit einfließen. Dabei bezieht er sich auf die von Burkhard Müller vorgestellten zentralen Handlungskonzepte der Sozialen Arbeit: die des Angebots, des Eingriffs (bezogen sich auf Interventionen der Sozialarbeit in ihrer Funktion als gesellschaftliche Kontrollinstanz) und des gemeinsamen Handelns. Er plädiert bei der Betrachtung des Hilfeprozesses dafür, die Trennung zwischen Diagnose und Intervention aufzuheben, da jede Diagnose zugleich eine Intervention ist und jede Intervention neue diagnostische Informationen erbringt. Ritscher unterstützt ein Konzept, das Ernst macht mit Empowerment und der Partizipation der Adressaten.
Gewünscht hätte ich mir eine präzisere Diskussion der „Machtproblematik“. Zu Recht verweist er darauf, dass Menschen als non-triviale Systeme einen Eigensinn haben und entscheiden können, wie sie auf Umwelteinflüsse reagieren, der Autor thematisiert jedoch zu wenig, dass die viele Adressaten der Sozialen Arbeit besonderen vielfältigen und wirksamen Faktoren ausgesetzt sind. Diese Menschen erleben wenig Wahlfreiheit. Häufig lassen sich auch mit professioneller Unterstützung Veränderungen nicht oder nur unzureichend erreichen. Hilfreich wäre hier ein Verweis auf Fritz B. Simon und seine Unterscheidung der „harten und weichen Wirklichkeit“. Mit dieser Unterscheidung kann dieses Problem systemtheoretisch besser erfasst werden.
Im zweiten, dem Praxisteil des Buches, stellen Elsbeth Lay die systemische Praxis in der stationären Jugendhilfe und Jürgen Armbruster und Gabriele Rein die systemische Arbeit in der Gemeindepsychiatrie vor. Leider beziehen sich diese Beiträge nur zum Teil auf den vorgesellten umfassenden Ansatz von Ritscher und weisen m. E. nicht über eine klassische Beschreibung der systemischen sozialarbeiterischen Praxis hinaus. Das Buch schließt mit einem ausführlichen Literaturverzeichnis. Wünschenswert wäre ein zusätzliches Stichwortverzeichnis.
Mit diesem Band leistet Wolf Ritscher einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung systemischer Sozialer Arbeit. Erneut bietet er mit der Verknüpfung von Theorie und Praxis ein Grundlagenwerk systemischer Sozialer Arbeit. Dieses Buch empfehle ich neben den „Praktikern“ besonders Studentinnen und Studenten sozialer Fachbereiche.
(mit freundlicher Erlaubnis aus Kontext 2007)





Eine weitere ausführliche Rezension von Heino Hollstein-Brinkmann für socialnet.de

Und noch eine Rezension von Detlef Rüsch auf Amazon.de





Verlagsinformation:

Ausgehend von den Grundannahmen über soziale Systeme entwirft Wolf Ritscher das Panorama einer systemisch orientierten Sozialen Arbeit unter Einschluss weiterer sozialarbeitswissenschaftlicher Theorien. Eingedenk gesellschaftlicher Kontexte Sozialer Arbeit und der systemischen Theorie entwickelt er Konzepte und Methoden, nicht ohne systemische Haltungen zu betonen, die als essentiell für einen gelungenen Hilfeprozess gelten. Im Weiteren werden Fallbeispiele aus der Jugendhilfe und der Gemeindepsychiatrie vorgestellt, die zeigen, wie hilfreich systemische Perspektiven für die Praxis sein können.


Inhalt:

Einleitung

I. Das Konzept einer systemischen Sozialen Arbeit

1. Soziale Arbeit
1.1. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Sozialer Arbeit
1.2. Soziale Arbeit als Profession und Wissenschaft in der Moderne
1.3. Soziale Arbeit in der individualisierenden Gesellschaft
1.4. Zentrale Perspektiven der Sozialen Arbeit: Ressourcen, Partizipation und Empowerment

2. Systemische Soziale Arbeit – Versuche zu einer Ortsbestimmung
2.1. Ein Systemmodell
2.2. Perspektiven des Metamodells oder: Schritte zu einer systemischen Metatheorie der Sozialen Arbeit

3. Zentrale Funktionen und Handlungskonzepte einer Systemischen Sozialen Arbeit
3.1. Die Unterstützungs- und Moderationsfunktion
3.2. Zentrale Handlungskonzepte

4. Hilfeprozess, ein Handlungsmodell und Methoden der Systemischen Sozialen Arbeit
4.1. Der Hilfeprozess
4.2. Ein den Hilfeprozess begleitendes Handlungsmodell
4.3. Methoden in der Systemischen Sozialen Arbeit
4.4. Exkurs: Der Hilfeplan als zentrale prozessbegleitende und –strukturierende Methode

5. Die interessierte Hinwendung – Anmerkung zu einer professionellen Haltung

II. Die Praxis

6. Systemische Praxis in der stationären Jugendhilfe: Das »Wunderfitz« (von Elisabeth Lay)
6.1. Das systemische Konzept von Wunderfitz für die stationäre Jugendhilfe: Allgemeine Orientierung und spezielle Aspekte
6.2. Beispiele aus der täglichen Arbeit
6.3. Abschließende Bemerkungen

7. Systemische Praxis in der Gemeindepsychiatrie (von Jürgen Armbruster und Gabriele Rein)
7.1. Begrifflichkeiten
7.2. Systemische Perspektiven in der Gemeindepsychiatrie
7.3. Beispiele aus der gemeindepsychiatrischen Praxis

Literatur


Über den Autor:

Dr. Wolf Ritscher, Diplom-Psychologe, M.A., ist Professor für Psychologie mit Schwerpunkt Familientherapie/-beratung an der Hochschule für Sozialwesen Esslingen, systemisch-psychodramatischer Familien-, Paar- und Gruppentherapeut und Supervisor. Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen und Mitherausgeber des "Kontext".





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